Ganz Polit-Profi lässt sich Hans-Peter Friedrich die Enttäuschung nicht anmerken. Alles in allem aber musste die CSU deutlich zurückstecken. Der Union bleiben zwar drei Ministerposten, alle drei gelten aber nicht gerade als einflussreich. CSU-Chef Horst Seehofer verkauft den Koalitionsvertrag dennoch als Erfolg. Wir haben an der CSU-Basis nachgefragt, wie man die Situation dort einschätzt.
Immerhin bleibt Oberfranken mit einem Minister in Berlin vertreten. Hans-Peter Friedrich hatte bereits in den vergangenen Wochen die kommissarische Leitung des Landwirtschaftsministeriums inne. Durch seine Verbundenheit zu Oberfranken sind ihm die Anliegen, Sorgen und Nöte im ländlichen Raum bekannt. Eine Tatsache, auf die auch der oberfränkische Bauernverband setzt…
Nicht nur die Personalie Friedrich, sondern so manch eine Besetzung der neuen Regierung hat verwundert und erstaunt. Am meisten überrascht wohl diese Entscheidung: Mit Ursula von der Leyen steht erstmals eine Frau an der Spitze der Bundeswehr. Celine Koch ist in Hof unterwegs, um Reaktionen auf die neue Regierungsmannschaft einzufangen…
Der Bayreuther CSU-Abgeordnete Hartmut Koschyk büßt sein Amt als Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium ein. Dagegen gewinnt die oberfränkische SPD-Bezirksvorsitzende Anette Kramme in Berlin weiter an Einfluss. Die 46-jährige bekommt einen Posten als Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium. Insgesamt drängt sich der Eindruck auf, die SPD ist der Gewinner dieser Regierungsbildung. Wichtige Ministerien gehen an die Sozialdemokraten – die SPDler selbst kommen nach dem Mitgliederentscheid “pro GroKo“ so richtig gestärkt aus dem Verhandlungs- und Besetzungsmarathon.
Wir sprechen mit Heribert Trunk, dem Präsidenten der IHK für Oberfranken Bayreuth über die neue Bundesregierung und ihre Pläne. Insbesondere geht es dabei um Sigmar Gabriel als neuen Bundesminister für Wirtschaft und Energie und um Hans-Peter Friedrich als oberfränkischer Minister.