UPDATE (Donnerstag, 06. November / 13:45 Uhr)
Im Prozess um einen mutmaßlichen mehrfachen Vergewaltiger vor dem Landgericht Hof bestreitet der 31-jährige Angeklagte die Vorwürfe in weiten Teilen. Über seine Verteidiger gab der Mann zu, in einem der insgesamt neun Vergewaltigungsvorwürfen an sechs Frauen, den "weggetretenen Zustand" eines der Opfer ausgenutzt zu haben.
31-Jähriger berichtet von "Porno-Sucht"
In allen anderen Fällen soll es sich um von Dominanz und Unterwürfigkeit geprägten Geschlechtsverkehr gehandelt haben, der stets im Vorfeld so besprochen wurde und einvernehmlich war. Außerdem äußerte der Angeklagte vor Gericht eine "Porno-Sucht", die er bereits seit dem zwölften Lebensjahr auslebe. Einer Erklärung der Anwälte war zu entnehmen, dass der Angeklagte von der Filmserie "Fifty Shades of Grey" beeinflusst sei.
Angeklagter soll Taten gefilmt haben
Der 31-jährige Ex-Soldat soll die mutmaßlichen Vergewaltigungen teilweise auch heimlich gefilmt und 2023 die Videos ins Internet hochgeladen haben. Die beiden Verteidiger des Angeklagten betonten jedoch, dass die mutmaßlichen Opfer größtenteils erst Jahre nach den eigentlichen Taten - mit Bekanntwerden der Video-Uploads - Anzeige erstattet hatten.
Anzeigen auch aus der Ukraine
Gegen den Angeklagten gibt es unterdessen auch aus der Ukraine Vorwürfe wegen Sexualstraftaten. Seit 2022 war der Ex-Soldat eigenen Angaben zu Folge in der Ukraine, um dort gegen die russische Armee zu kämpfen.
Ex-Soldat teilweise geständig
Das Hochladen der Videos, die er von den sechs Frauen gemacht hatte, gestand der Mann vor dem Landgericht Hof. Ebenso gab er den Besitz von Bildern und Videos mit kinderpornografischem Inhalt zu. Insgesamt über 6000 Dateien stellte die Staatsanwaltschaft hier sicher.
ERSTMELDUNG (Donnerstag, 06. November / 10:21 Uhr)
Vor dem Landgericht Hof hat am Donnerstag (6. November) der Prozess gegen einen ehemaligen Soldaten begonnen. Dem 30-jährigen Angeklagten werden unter anderem mehrere Vergewaltigungen vorgeworfen. Insgesamt sind sieben Verhandlungstage zwischen dem 6. November und dem 16. Dezember 2025 angesetzt.
Vergewaltigung und Besitz von kinderpornografischem Material
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, Zentralstelle Cybercrime Bayern, soll der Mann zwischen 2015 und 2022 sechs Frauen teils schwer und in einem Fall mehrfach vergewaltigt haben. Außerdem wird ihm der unerlaubte Besitz von Gegenständen zur Last gelegt, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie das Waffen- und Sprengstoffgesetz fallen. Zudem soll er kinderpornografisches Bild- und Videomaterial besessen haben.
Anklage vor der Jugendkammer
Die Anklage war vor der Jugendkammer erhoben worden, da der Beschuldigte zu einzelnen mutmaßlichen Tatzeitpunkten noch Heranwachsender war. Mit einem Urteil wird am 16. Dezember gerechnet. Der Angeklagte saß bis zum Prozessauftakt in Untersuchungshaft.