
Stadt Bayreuth / Oberfranken
Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: Wichtiger Meilenstein für Medizincampus Oberfranken
Partnerschaft zwischen: FAU Erlangen-Nürnberg, Uni Bayreuth, Universitätsklinikum Erlangen und Klinikum Bayreuth
Mit dem am Freitag (10. Dezember) unterzeichneten Kooperationsvertrag zwischen der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, der Universität Bayreuth, dem Universitätsklinikum Erlangen und dem Klinikum Bayreuth biegt der Medizincampus Oberfranken (MCO) laut dem bayerischen Wissenschaftsminister Bernd Sibler auf die Zielgerade ein. Ab dem kommenden Sommersemester werden die ersten Studentinnen und Studenten des Studiengangs „Medizin Erlangen-Bayreuth“ ihre klinische Ausbildung in Bayreuth beginnen.
Medizincampus Oberfranken ist ein „Vorzeigemodell“
Sibler freute sich über den bevorstehenden Beginn der Medizinerausbildung in Oberfranken und betonte bei der Vertragsunterzeichnung vor Ort, dass der Medizincampus Oberfranken ein Vorzeigemodell ist. Der Medizincampus Oberfranken soll deutschlandweit eine Blaupause sein, ein anspruchsvolles Medizinstudium in die Fläche auch jenseits der Ballungsräume auszurollen.
Die Kooperation der vier fränkischen Partner ist eine tolle Chance, junge Ärztinnen und Ärzte für die Region Oberfranken zu gewinnen. So wirken wir einem drohenden regionalen Ärztemangel entgegen, erhöhen die Anzahl der Medizinstudienplätze in Bayern und stärken gleichzeitige zwei leistungsfähige Universitätsstandorte. Das Klinikum Bayreuth darf sich ab dem kommenden Frühjahr zudem auf wissbegierige, hochengagierte Studentinnen und Studenten freuen, die den klinischen Alltag bereichern werden. Herzlichen Dank allen Beteiligten, die diese zukunftsweisende und beispielgebende Medizinerausbildung möglich machen.
(Bernd Sibler, Bayerischer Wissenschaftsminister)
Leistungsfähiges Netzwerk für herausragende Medizinerausbildung
Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU, merkte an, dass man froh sei, einen so guten gemeinsamen Weg gefunden zu haben, dieses ambitionierte Projekt zu realisieren. Der Präsident der Universität Bayreuth, Prof. Dr. Stefan Leible, fügte hinzu, dass die Beteiligung an diesem Projekt für die Bayreuther Uni Verpflichtung und Herzensangelegenheit zugleich sein. Ziele sind dabei auch, dem Ärztemangel entgegenwirken, die ärztliche Versorgung in der Region zu sichern und Oberfranken dadurch attraktiver zu machen. Die Universität in der Wagner-Stadt will den Studierenden dabei einen Mehrwert schaffen: Während ihrer Bayreuther Zeit können sie weitere Kompetenzen in Bereichen wie der Gesundheitsökonomie erwerben, die so nur an der Universität Bayreuth gelehrt werden.
Zusätzliche Studienplätze und Stärkung der medizinischen Infrastruktur in der Region
Das Konzept des Medizincampus Oberfranken wurde entwickelt, um in Bayern zusätzliche Medizinstudienplätze schaffen zu können und Medizinerinnen und Mediziner für die Region Oberfranken zu gewinnen: Seit dem Startschuss im Sommer 2017 erarbeiteten die Beteiligten den neuen und passgenauen Studiengang „Medizin Erlangen-Bayreuth“, der bereits im Wintersemester 2019/2020 an der Medizinischen Fakultät der FAU – neben dem dort bestehenden Medizinstudiengang – startete. Jährlich beginnen nun rund 110 zusätzliche Studentinnen und Studenten ihr Medizinstudium in Franken. Der vorklinische Teil der Ausbildung findet in Erlangen statt, der klinische Teil der Ausbildung folgt in Bayreuth. Auch die dabei parallel stattfindenden theoretischen Lehrveranstaltungen finden ab diesem Zeitpunkt am Medizincampus in Bayreuth statt.
600 zusätzliche Medizinstudienplätze
Insgesamt entstehen durch den Medizincampus Oberfranken über alle Fachsemester hinweg über 600 zusätzliche Medizinstudienplätze. Im Rahmen der Hightech Agenda Bayern stellt die Bayerische Staatsregierung bis 2023 jährlich zusätzlich 15 Millionen Euro für die Medizinerausbildung in Oberfranken bereit. Langfristig sollen bis zu 30 neue klinische Professuren an der FAU und bis zu zehn Profilprofessuren an der Universität Bayreuth entstehen. Ein staatliches Lehrgebäude sowie ein Forschungsgebäude an der Universität Bayreuth sollen in Zukunft errichtet werden.