Am Sonntagabend (02. Dezember) ereignete sich auf der Autobahn A9 in Fahrtrichtung München, kurz vor der Anschlussstelle Münchberg Nord, ein Verkehrsunfall. Zwei Personen wurden dabei leicht verletzt und ein Pferd schwer. Außerdem entstand ein Schaden von ca. 100.000 Euro.
Platzregen löst Wischerblatt und nimmt Fahrerin die Sicht
Eine 50-jährige Frau fuhr mit ihrem Fiat zunächst in der mittleren Spur und überholte einen Kia mit Pferdeanhänger, der von einem 58-jährigem Mann gesteuert wurde. In dem Anhänger war ein Pferd, das wegen Koliken auf dem Weg zur Tierklinik war. Die Fiat-Fahrerin hatte das neben ihr befindliche Gespann schon fast überholt, als sich bei einem einsetzenden Platzregen eines ihrer Wischerblätter löste. Da ihr die Sicht genommen war, scherte sie wieder unmittelbar vor dem Pkw mit Pferdeanhänger, nach rechts ein und bremste ihr Fahrzeug stark ab. Bedingt durch dieses Fahrmanöver musste der Fahrer des Kia sehr stark bremsen, der Pkw und der Anhänger gerieten ins Schleudern.
Pferdeanhänger löst sich von Anhängerkupplung
Der Kia kollidierte mit einem neben ihm befindlichen Audi, der von einem 28-jährigen Mann gesteuert wurde. Der Audi schleuderte in die Betongleitwand und blieb völlig beschädigt auf der linken Spur liegen. Sowohl der Fahrer des Audi, als auch sein 21-jähriger Beifahrer wurden leicht verletzt. Der Pferdeanhänger hatte sich zwischenzeitlich von der Anhängerkupplung gelöst, trudelte über die Autobahn und ist von einem BMW erfasst worden, der von einem 59-jährigen Mann gesteuert wurde. Der Aufbau des Anhängers wurde abgerissen und nach rechts über die dortige Schutzplanke geschleudert. Der Unterbau des Anhängers verkeilte sich im BMW und blieb auf der linken Spur liegen.
Vierbeiner wird aus Anhänger geschleudert
Das Pferd wurde durch den Aufprall aus dem Anhänger geschleudert und schwer verletzt. Eine zufällig zur Unfallstelle hinzugekommene Tierärztin kümmerte sich sofort um das völlig verstörte Tier. Zum Glück gelang es ihr mit anderen Helfern das Tier zu beruhigen und dafür zu sorgen, dass es in einem gesicherten Bereich betreut werden konnte. Dazu befand sich eine Kollegin der Verkehrspolizeiinspektion Hof im Dienst, die innerhalb kürzester Zeit ein geeignetes Transportfahrzeug organisieren konnte, mit dem das Pferd relativ zeitnah in eine geeignete Tierklinik gebracht werden konnte.
Verkehr staute sich auf etwa acht Kilometer
Die Autobahn musste für die Bergungs- und Reinigungsarbeiten bis ca. 22:00 Uhr komplett gesperrt werden. Danach sind zwei Fahrstreifen wieder freigegeben worden. Der rückwärtige Verkehr staute sich auf einer Länge von ca. acht Kilometern. Neben der Polizei, verschiedenen Feuerwehren, dem BRK und dem THW war auch die Autobahnmeisterei im Einsatz.