Fr., 30.01.2015 , 16:42 Uhr

Coburg / Berlin: Chancen für ICE-Halt steigen

Die Chancen für einen zweistündigen Halt des ICE in Coburg sind erneut gestiegen. Nach der Potentialanalyse unter Federführung der IHK zu Coburg haben am Freitagmittag (30. Januar) Spitzenvertreter der Region ihrer Forderung gegenüber Bundesverkehrsminister Dobrindt in Berlin Nachdruck verliehen.

Bei dem Gespräch in der Bundeshauptstadt waren neben dem Präsident der IHK zu Coburg, Friedrich Herdan, und dem CSU-Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach auch der Coburger Oberbürgermeister Norbert Tessmer und der Coburger Landrat Michael Busch dabei. Wie Herdan und Michelbach gegenüber TV Oberfranken betonten, schöpfe man viel Optimismus aus dem Dialog mit dem Bundesverkehrsminister.

Dobrindt wolle sich bei der Bahn massiv für den geforderten Systemhalt einsetzen und werde sich nicht einfach abspeisen lassen. Dies sei man den 1,3 Millionen Menschen in der betroffenen Region Nordwest-Oberfranken und Süd-Thüringen schuldig. Dobrindt betonte gegenüber der Coburger Delegation, dass er von der Bahn sehr einseitig informiert worden sei.

Ihre ablehnende Haltung zum regelmäßigen ICE-Stopp in Coburg begründet die Bahn mit der fehlenden Akzeptanz und spricht von maximal 240 Fahrgästen am Tag. Dies widerlege die jetzt veröffentlichte Potentialanalyse im Auftrag der Coburger IHK. Hier wird das 6-fache Passagier-Potential errechnet. In einer sogenannten ICE-Initiative will der Bundesverkehrsminister die Bahn jetzt für die Interessen der ländlichen Regionen schärfen. Den Präsidenten der IHK zu Coburg bat Dobrindt, Bahnchef Grube zu einem weiteren Bahn-Gipfel in die Region einzuladen und ihm vor Ort die Ergebnisse der Potentialanalyse zu schildern. Herdan gab an, sich direkt mit Grube in Verbindung setzen zu wollen.

Die IHK zu Coburg verfolgt das Ziel des Systemhaltes deshalb mit Nachdruck, weil ab 2017 der ICE-Stopp in Lichtenfels entfällt und dann der Schnellzug nur noch einmal in Oberfranken – in Bamberg halten wird. Dies sei eine deutliche Verschlechterung des Ist-Zustandes. Zum Vergleich: Am ICE-Bahnhof Bamberg (Wirtschaftsraum Bamberg – Forchheim – Erlangen) geht die Bahn von einem Potential von bis zu 800 Passagieren täglich aus. Für Coburg (Wirtschaftsraum Coburg, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Südthüringen, Hassberge) wurden jetzt mehr als 1.200 Passagiere täglich errechnet.

 



 

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