Die oberfränkische Polizei blickt auf einen langen und ereignisreichen Festsommer zurück. Trotz diverser Zwischenfälle kann das Polizeipräsidium in Bayreuth ein positives Fazit ziehen. Sicherheitskonzepte, Polizeipräsenz und Zusammenarbeit mit Kommunen, Veranstaltern und Sicherheitsdiensten haben sich bewährt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Kulmbach
Die Kulmbacher Bierwoche gilt längst nicht mehr nur als Traditionsfest, sondern auch als Vorzeigemodell für modernes Sicherheitsmanagement. Seit dem Umbau des EKU-Platzes im Jahr 2018 wurde das Schutzkonzept stetig ausgebaut. Neben zwei mobilen Pollersystemen sorgen heute über 20 „Oktablocks“ und mehrere Pitagone für Sicherheit rund ums Festgelände. Auch die Videoüberwachung wurde massiv erweitert und modernisiert. Zehn neue Kameras auf dem Gelände und im Festzelt ermöglichen es, Konflikte frühzeitig zu erkennen. Unterstützt wird die Überwachung von einer bis zu 25-köpfigen Security-Crew im Auftrag der Brauerei. In der Innenstadt ergänzen rund 80 städtische Kameras das Sicherheitsnetz an neuralgischen Punkten. Das Konzept zeigt Wirkung: Seit Jahren gab es keine größeren Zwischenfälle während der Bierwoche. Die Besucher loben das hohe Sicherheitsgefühl und die professionelle Organisation. Trotz 95 Einsätzen zieht die Stadt eine positive Bilanz – nur ein schweres Gewaltdelikt überschattete das Fest, der dank Videoaufnahmen schnell aufgeklärt werden konnte.
Forchheim
Das Annafest 2025 verlief trotz wechselhaften Wetters und geringerer Besucherzahlen insgesamt positiv. Rund 250.000 Gäste feierten an elf Tagen im Kellerwald von Forchheim. Die Polizei registrierte 13 Körperverletzungsdelikte, meist im Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum. Besonders schwer wog der Angriff auf einen 19-Jährigen am ersten Samstag, nach dem zwei Täter in Haft kamen und zwei Betretungsverbote erhielten. Höhepunkt war der erstmals seit zehn Jahren wieder stattfindende Annafestumzug mit rund 4.200 Teilnehmenden und prominenten Gästen wie Ministerpräsident Markus Söder. Etwa 25.000 Zuschauer säumten die Straßen, während Einsatzkräfte für einen geordneten Ablauf sorgten. Neben den Gewaltdelikten wurden kleinere Sachbeschädigungen wie zerstörte Briefkästen und beschädigte Fahrzeuge gemeldet. Ein Sexualdelikt durch einen alkoholisierten 60-Jährigen konnte rasch aufgeklärt werden. Auch im Straßenverkehr griff die Polizei bei alkoholisierten Autofahrern, Radlern und Fußgängern ein. Insgesamt zog die Polizei trotz einzelner Vorfälle eine überwiegend positive Bilanz des Festes.
Bamberg
Die 75. Bamberger Sandkerwa zog mehr als 200.000 Besucherinnen und Besucher in die Stadt und wurde zu einem vollen Erfolg. Über fünf Tage hinweg feierten Gäste das Jubiläum friedlich und ausgelassen. Polizei und Sicherheitskräfte begleiteten mehrere große Umzüge, die von Tausenden verfolgt wurden. Trotz der Menschenmassen blieb die Bilanz positiv: Nur elf Körperverletzungsdelikte und ein Taschendiebstahl wurden registriert. Schwerere Verletzungen oder gefährliche Zwischenfälle gab es keine. Auch alkoholbedingte Einsätze blieben auf niedrigem Niveau, nur wenige Personen mussten in Gewahrsam genommen werden. Viele Festgäste lobten die hohe Präsenz von Polizei und Sicherheitsdiensten. Für zusätzliche Sicherheit sorgten technische Sperren wie „Pitagone“, die an neuralgischen Punkten aufgestellt wurden. Stadt und Polizei stimmten sich eng ab, um stark frequentierte Bereiche bestmöglich abzusichern. Angesichts der Besucherzahlen plant Bamberg, das bewährte Sicherheitskonzept künftig weiter auszubauen.
Hof
Das Hofer Volksfest verlief in diesem Jahr weitgehend friedlich und ohne größere Zwischenfälle. Trotz wechselhaften Wetters nutzten mehrere zehntausend Besucher das vielfältige Angebot auf dem Festgelände. Polizei und Sicherheitsdienste sorgten gemeinsam für eine sichtbare Präsenz und einen reibungslosen Ablauf. Insgesamt registrierte die Polizei nur 15 Strafanzeigen – weniger als im Vorjahr mit 19 Fällen. Deutlich unruhiger zeigte sich dagegen der traditionsreiche 593. Schlappentag. Vier Personen widersetzten sich Platzverweisen und mussten in Gewahrsam genommen werden. Zudem kam es zu einer Bierkrug-Attacke, einer sexuellen Belästigung, einem Streit unter Paaren und dem Zeigen verfassungsfeindlicher Symbole. In allen Fällen spielte Alkohol eine zentrale Rolle. Der überwiegende Teil der rund 2.800 Gäste feierte jedoch ausgelassen und friedlich. Die Polizei zog insgesamt eine positive Bilanz für beide Veranstaltungen.
Coburg
Das Coburger Sambafestival 2025 lockte erneut zehntausende Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt und bestätigte seinen Ruf als farbenfrohes Aushängeschild der Region. Drei Tage lang feierten Gäste ausgelassen bei Umzügen, Konzerten und Straßenaufführungen. Polizei und Unterstützungskräfte zeigten starke Präsenz und sorgten für einen geordneten Ablauf. Trotz des großen Andrangs verlief das Fest weitgehend störungsfrei. Die Beamten griffen frühzeitig bei kleineren Vorfällen wie Streitigkeiten oder hilflosen Personen unter Alkoholeinfluss ein. Insgesamt wurden lediglich acht Körperverletzungen registriert – ein niedriger Wert angesichts der Besucherzahlen. Ergänzend nahm die Polizei einige Sachbeschädigungen auf, darunter Graffiti im Umfeld des Veranstaltungsgeländes. Die Einsatzleitung zog eine rundum positive Bilanz und lobte das friedliche Verhalten der Festgäste.
Bayreuth
Das Bayreuther Volksfest 2025 verlief ausgesprochen friedlich und zog erneut Tausende Besucherinnen und Besucher an. Zehn Tage lang wurde auf dem Festgelände bei Musik, Kulinarik und Kultur ausgelassen gefeiert. Die Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt war rund um die Uhr im Einsatz und zeigte sich mit dem Verlauf sehr zufrieden. Nach den teils heftigen Auseinandersetzungen des Vorjahres hatten Stadt, Veranstalter und Polizei die Sicherheitsmaßnahmen deutlich verstärkt. Neben einem erweiterten Sicherheitsdienst wurden gezielte Hausverbote ausgesprochen und konsequent kontrolliert. Auch die Polizei setzte auf sichtbare Präsenz und zusätzliche zivile Kontrollen, insbesondere bei Jugendgruppen. Das Konzept zeigte Wirkung: Nur eine einzige Körperverletzung wurde registriert. Dabei gerieten zwei alkoholisierte Männer aneinander, einer schlug dem anderen ins Gesicht. Schwerere Zwischenfälle oder Widerstandshandlungen blieben aus. Die Verantwortlichen sprachen von einem vorbildlich ruhigen und erfolgreichen Volksfestjahr.
Lichtenfels
Der Lichtenfelser Korbmarkt 2025 erwies sich erneut als Besuchermagnet und lockte rund 100.000 Menschen in die Innenstadt. Zwischen Marktständen, Musikbühnen und Ausstellungen präsentierten Handwerker und Händler ihre Produkte in stimmungsvoller Atmosphäre. Polizei und Sicherheitsdienste zeigten während des gesamten Wochenendes starke Präsenz – sowohl uniformiert als auch in Zivil. Die Einsatzbilanz fällt ausgesprochen positiv aus: Es gab keine körperlichen Auseinandersetzungen. Lediglich vier Diebstähle wurden gemeldet, drei davon betrafen Flechtwaren, einer ein abgestelltes Fahrrad. Damit blieb das Traditionsfest nahezu störungsfrei. Verantwortliche führen die Ruhe auch auf das bewährte Sicherheitskonzept zurück. Durch moderne Absperrtechnik werden die Veranstaltungsflächen konsequent vom Fahrzeugverkehr freigehalten. Lichtenfels reiht sich damit in die Reihe oberfränkischer Städte ein, die auf Prävention und sichere Abläufe setzen.
Neue Wege der Einsatzbegleitung
Auch online beschreitet die oberfränkische Polizei neue Wege in der Bürgerkommunikation. Statt wie in den vergangenen Jahren Großveranstaltungen medial zu begleiten, setzte das Social-Media-Team 2025 zusätzlich auf ein interaktives Format. Unter dem Titel „CopWissen“ starteten die Beamtinnen und Beamten ein Polizeiquiz auf Instagram und X. Ziel war es, spielerisch mit den Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog zu treten und deren Wissen rund um Polizeiarbeit zu testen. Fragen wie „Was kostet eine Nacht in der Ausnüchterungszelle?“ oder „Haben Polizisten auch ohne Mütze Befugnisse?“ sorgten für rege Beteiligung. Auch kreative Antworten wurden zahlreich geteilt und kommentiert. Das neue Format kam bei der Online-Community ausgesprochen gut an. Auf dem Instagram-Kanal der oberfränkischen Polizei gibt es die witzigsten Reaktionen und Auflösungen zum Nachlesen. Die Polizei zieht eine positive Bilanz und will das digitale Mitmach-Format fortsetzen.