Mo, 23.11.2020 , 11:14 Uhr

Hochschule Hof: Gibt es bald biologisch abbaubare Folien für die Landwirtschaft?

Machbarkeitsstudie des Instituts für angewandte Biopolymerforschung will dies herausfinden

An der Hochschule Hof forscht derzeit das Institut für angewandte Biopolymerforschung (ibp) biologisch abbaubare Folien für die Landwirtschaft zu erzeugen. Der Grund: die Silageballen, die häufig in grünen oder weißen Folien verpackt sind, werden nach der Nutzung entsorgt. Das Recyceln der Folien ist nur mit großem Aufwand möglich. Eine Machbarkeitsstudie der Hochschule Hof soll nun die Grundlage schaffen, um das dauerhaft zu ändern.

Bis April 2022 wird untersucht, inwieweit Silagefolien durch ökologisch, nachhaltige Folien ersetzt werden können

Durch den steigenden Bedarf an Futtermitteln, erhöhte sich die Silage-Produktion in der deutschen Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten deutlich.

„Als Konsequenz werden auch immer mehr Folien benötigt. Diese werden bislang konventionell produziert und basieren daher in der Regel auf Erdöl. Im Boden hinterlassen sie deshalb auch nachweisbares Mikroplastik. Zudem – und das ist besonders bedauerlich – sind es bislang leider reine Einwegartikel und damit schlecht für die Ökobilanz“

(Isabell Kleiber, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Hof)

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie will Kleiber bis April 2022 untersuchen, inwieweit und zu welchen Bedingungen sich die konventionellen Silagefolien durch ökologisch nachhaltige Folien aus Biopolymeren ersetzen lassen. „Wir möchten sie also vom Wegwerfartikel zu einem Produkt weiterentwickeln, das kompostierbar oder recyclebar ist“, so Kleiber.

Ab 2022 wird ein Nachfolgeprojekt mit Industrieparnter angestrebt

Bisher seien erste Untersuchungen positiv verlaufen, man sei also hoffnungsvoll gestimmt, dass das Ziel des Projektes erreicht werden könne. So gehe man bislang davon aus, dass die Vereinbarkeit von Ökologie und notwendiger Folienfunktion am besten über eine dreilagige Folie erreicht werden könne. Sollte dies bestätigt werden, wird ab 2022 ein Nachfolgeprojekt unter Einbindung eines Industriepartners angestrebt. Dieser wird sich um die technische Umsetzbarkeit einer ökologischen Agrar-Stretchfolie im Detail kümmern.

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