Das Hofer Sana Klinikum wird ab dem Mittwoch (09. November) zum zweiten Mal bestreikt. Der Warnstreik dauert 48 Stunden an, vom Mittwochmorgen ab 06:00 Uhr bis Freitagfrüh (11. November) 06:00 Uhr. Die Klinik informierte vorab über die Auswirkungen des Arbeitskampfes für Patientinnen und Patienten.
Notfallversorgung gewährleistet / Einschränkungen bei Operationen
Laut dem Sana Klinikum wird in der Zeit des Warnstreiks die Notfallversorgung von Patienten gewährleistet sein. Allerdings soll es laut Informationen aus dem Haus zu erheblichen Einschränkungen bei planbaren Operationen kommen. So müssen Patienten mit OP-Absagen rechnen.
FAQ und Informationen des Sana Klinikums Hof:
Welche Auswirkungen sind durch den 2. Streik auf das Klinikum in Hof zu erwarten?
„Auch wenn gestreikt wird, ist eine Versorgung von Notfallpatienten gewährleistet. Allerdings wird es zu spürbaren Einschränkungen in der Versorgung planbarer Eingriffe kommen, was wir sehr bedauern. Schon seit Montag (07. November) mussten wir damit beginnen, verschiebbare Operationen und Behandlungen abzusagen. Eine Notfallversorgung – ähnlich wie an den Wochenenden – wird rund um die Uhr gewährleistet. Notfälle werden weiter behandelt und auch dringliche Operationen und Eingriffe werden vorgenommen. Menschen, die akut schwer erkrankt sind oder einen dringenden Nachsorgetermin haben, kommen – wie gewohnt – weiter ins Klinikum.“
Was bedeutet der Streik konkret für die Patienten?
„Welche Einschränkungen wird es konkret geben? Wir werden selbstverständlich alles Denkbare dafür tun, dass Einschränkungen durch den Streik für die Patientinnen und Patienten so gering wie möglich bleiben. Das lässt sich aber nicht in jedem Fall verhindern, zumal dieser Warnstreik 48 Stunden dauern soll. So wichtig das Streikrecht in unserem Land auch ist – wir bedauern es zutiefst, dass der Streik auf dem Rücken der uns anvertrauten Menschen ausgetragen werden soll. Das darf nach unserer Meinung eigentlich nicht passieren.“
Wie wirkt sich das auf den OP-Zeittakt aus?
„Operiert werden alle dringlichen Eingriffe, die auch an einem Wochenende oder an einem Feiertag im Haus versorgt werden würden. Auch Schlaganfälle, Herzinfarkte oder ein akuter Bauch, eine dringliche Kaiserschnittentbindung – all das wird am Klinikum während der Streikphase versorgt.“
Müssen Stationen geschlossen werden?
„Was passiert währenddessen mit den dortigen stationären Patienten? Ja, es wird zur Schließung einer Station kommen. Die Patienten werden auf andere Stationen verlegt oder wenn medizinisch möglich nach Hause entlassen. Die vollumfängliche Versorgung ist trotz dessen gewährleistet.“
Gemischte Reaktionen der Patienten
Laut Klinikum reagierten die Patienten gemischt auf den Arbeitskampf. Teilweise gab es Verständnis. Andererseits aber auch Unzufriedenheit, wenn man von Terminverschiebungen betroffen war. Die Menschen in der Region sind laut Klinikleitung der Meinung, dass gute Pflege auch gut bezahlt werden soll. Auf der anderen Seite wissen die Menschen aber auch, dass mit hohen Gehaltsforderungen die schwierige wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser sich nicht bessert, so das Krankenhaus.
Sana setzt auf Einigung in Verhandlungen über Konzerntarifvertrag
Die Verhandlungen der Sana Kliniken AG mit der Gewerkschaft ver.di über den Konzerntarifvertrag gehen am Donnerstag (10. November) in die fünfte Runde. Für die rund 10.000 Beschäftigten des nicht-ärztlichen Personals sollen Gehälter, Zulagen und Zuschläge neu geregelt werden. Die Sana Kliniken AG hatte bereits mehrere Angebote vorgelegt. „Wir bedauern, dass ver.di das größte Tarif-Angebot in der Sana-Geschichte nicht akzeptiert hat“, sagte Sana-Verhandlungsführer Moritz Ecke im Vorfeld der fünften Verhandlungsrunde.
„Von einer Nullrunde, die uns vorgeworfen wird, kann keine Rede sein“, so Ecke. Gerade vor dem Hintergrund stark steigender Energiepreise will Sana mit einer steuerfreien Einmalzahlung die Beschäftigten noch im Dezember 2022 spürbar entlasten. „Aussagen, die Sana-Angebote hätten sich im Zuge der Verhandlungen verschlechtert, sind einfach falsch und irreführend“ erklärte Ecke am Dienstag (08. November). Er setzt darauf, dass in der fünften Verhandlungsrunde eine Tarifeinigung in beidseitigem Interesse gefunden wird.
Über das Sana Klinikum Hof
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In 14 Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 25.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten. Das Sana Klinikum Hof gehört zum Verbund der Sana Kliniken AG. Der Konzern ist der größte unabhängige Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum mit über 120 Einrichtungen (darunter mehr als 50 Krankenhäuser und MVZ) und 1,8 Mio. behandelter Patienten in 2020. 25 private Krankenversicherungen sind Eigentümer der Gruppe.