Im Strafverfahren gegen einen ehemaligen Soldaten aus dem Landkreis Hof wegen mehrfacher Vergewaltigung sind am achten Verhandlungstag vor dem Landgericht Hof die Beweisaufnahme beendet und die Plädoyers gehalten worden. Die Schlussvorträge von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung erfolgten teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Generalstaatsanwaltschaft fordert elf Jahre und sechs Monate
Nach der Vernehmung von Zeugen sowieso Sachverständigen sah die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg die Tatvorwürfe als erwiesen an. Sie beantragte eine Verurteilung wegen zahlreicher Sexual- und Gewaltdelikte, darunter mehrfacher schwerer Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung sowie Verletzungen des höchstpersönlichen Lebensbereichs, zudem wegen Kinderpornografie- und Waffenstraftaten. Gefordert wurde eine Gesamtfreiheitsstrafe von elf Jahren und sechs Monaten sowie die Anordnung der Sicherungsverwahrung, hilfsweise deren Vorbehalt.
Verteidigung beantragt in vier Fällen Freispruch
Auch die Vertreter der Nebenklage hielten ihre Schlussvorträge und beantragten für die ihre Mandantinnen betreffenden Taten jeweils eine Verurteilung entsprechend den Anklagevorwürfen. Die Verteidigung beantragte hingegen Freispruch von den Vorwürfen der Vergewaltigung zum Nachteil von vier Frauen sowie vom Vorwurf eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Im Übrigen räumten die Verteidiger eine Strafbarkeit unter anderem wegen Vergewaltigung zum Nachteil einer weiteren Frau, wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen sowie wegen Besitzes von Kinderpornografie und pyrotechnischen Gegenständen ein, stellten jedoch keinen Antrag zur Strafhöhe.
Urteil fällt noch vor Weihnachten
Das Urteil wird für den 23. Dezember erwartet. TVO berichtet über den Ausgang des Prozesses im Programm und natürlich online.