Eines der größten Baugerüste, welches in Bamberg jemals aufgebaut wurde, steht derzeit am Michaelsberg. Die komplette Michaelskirche und auch nahezu alle Fassaden der Klosteranlage, welche das Bild der Domstadt prägt, sind derzeit eingerüstet. Die Gesamtinstandsetzung der Klosteranlage mit einem Volumen von 50 Millionen Euro ist für alle Beteiligten die Herausforderung der kommenden Jahre. Am gestrigen Mittwoch (12. Juli) wurde im Beisein von Bundesbauministerin Barbara Hendricks und Erzbischof Ludwig Schick am Michaelsberg Richtfest gefeiert. Für St. Michael besteht der Wunsch, diese zum 1.000-Jährigen Jubiläum im Jahr 2021 der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen zu können.
Erster Bauabschnitt fast abgeschlossen
Der erste Bauabschnitt - die Instandsetzung der rund 2.800 Quadratmeter umfassenden Fassadenfläche - von Brauerei- und Pfortenflügel ist fast abgeschlossen. Neben den Natursteinarbeiten und der Instandsetzung von rund 240 Fenstern, standen Arbeiten an den Dachflächen und der Entwässerung an. In diesem Bereich soll das Gerüst in wenigen Tagen abgebaut werden.
Start des zweiten Bauabschnittes
Am Kanzleiflügel, an der Neuen Abtei und an Teilen des Konventbaus begannen zudem bereits die Arbeiten des zweiten Bauabschnitts. Hierbei kommt es zu einer Instandsetzung von weiteren 2.400 Quadratmeter Natursteinfläche.
Dritter Bauabschnitt soll 2018 beendet werden
Mit dem dritten Bauabschnitt an den Fassaden im Innenhof des Konventbaus und im Konventgarten (rund 2.700 Quadratmeter) soll bis Ende 2018 die gesamte Maßnahme fertig gestellt sein. Die rund 7.900 Quadratmeter umfassende Fassadenfläche entspricht dann nahezu zwei Fußballfeldern.
Sanierung der Abteikirche
Zeitgleich mit der Fassadensanierung hat die statische Instandsetzung der ehemaligen Abteikirche begonnen. Die im Herbst 2015 eingebaute Sicherungsmaßnahme, eine Art Korsett, die die Mauern des Langhauses zusammenklammert, hat die geplante und erhoffte „Beruhigung“ der Rissbewegungen erwirkt. Bis Ende 2018 werden alle Bauteile eingerüstet. Die kompletten Dachtragwerke erfahren dann eine Instandsetzung. Fassaden, Gewölbe und Mauerwerk werden statisch gesichert. Zudem gibt es weitere baubegleitende Arbeiten. Nach der Wiederherstellung eines stabilen statischen Systems der Kirche sollten in weiteren, noch zu planenden Bauabschnitten alle Fassaden, die gesamte Entwässerung, die Raumschale mit Gewölben, die Ausstattung und Orgel sowie alle Außenanlagen bearbeitet werden.
Oberbürgermeister Starke zollt den Verantwortlichen Respekt
Oberbürgermeister Andreas Starke sprach den Verantwortlichen des Bamberger Jahrhundertbauprojekts größten Respekt aus: „Nicht nur die Arbeiten am Kirchendach und den Kirchtürmen hoch über Bamberg verlangen eine große Portion Mut. Zeitgleich die Sanierung der Kirche zu starten, umfangreiche Fassadensanierungen durchzuführen und noch ein Infozentrum mit Stiftsladen in Angriff zu nehmen, verlangt den Verantwortlichen ebenfalls ein größtes Maß an Sachverstand und Beherztheit ab.“
Sanierung im Rahmen eines Bundesprogrammes
Die ehemalige Klosteranlage wird im Rahmen des Bundesprogramms “Nationale Projekte des Städtebaus - Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP)“ restauriert. Die Anlage gilt als eines der Wahrzeichen der dem UNESCO-Welterbe zugehörigen Altstadt Bamberg. Für die Pflege und den Erhalt des beeindruckenden Gebäudeensembles ist die Bürgerspitalstiftung Bamberg als Eigentümerin verantwortlich.