Im Landkreis Lichtenfels grassiert die Hasenpest! Dies teilte das Landratsamt am Freitag (18. Dezember) mit. Nachdem mehrere verendete Feldhasen im Landkreis entdeckt wurden, gingen einzelne Kadaver zur Abklärung der Todesursache an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Bei einem Kadaver wurde Tularämie, umgangssprachlich Hasenpest oder Nagerpest, festgestellt.
Hasenpest ist eine bakterielle Erkrankung
Bei der Hasenpest handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die vor allem bei wildlebenden Tieren vorkommt. Besondere Bedeutung hat in Deutschland vor allem der Feldhase. Menschen können sich laut dem Veterinäramt vor allem bei intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen oder beim Umgang mit Kadavern infizieren. Die Tularämie des Menschen ist daher in erster Linie eine Berufskrankheit von Jägern, aber auch von Köchen, Metzgern, Tierärzten und in seltenen Fällen von Landwirten.
Krankheit für Menschen nicht ungefährlich
In Einzelfällen ist auch eine Infektion über unzureichend erhitzte Nahrungsmittel oder kontaminiertes Wasser möglich. Der Mensch ist laut Expertenaussage für den Erreger sehr empfänglich. Für eine Infektion über Mund, Nase, Lidbindehaut oder kleine Haut- und Schleimhautverletzungen sind nur wenige Keime notwendig. Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbrechen der Krankheit wird mit 3 bis 10 Tagen angegeben. Die Erkrankungsdauer beträgt zwei bis drei Wochen, gefolgt von einer längeren Rekonvaleszenz. Die Krankheit beginnt mit unspezifischen, grippeartigen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit.
An der Eintrittsstelle entwickelt sich eine geschwürig zerfallende Papel. Die regionären Lymphknoten schwellen stark an und vereitern. Innere Organe können beteiligt sein (zum Beispiel: Lungenentzündung). Eine erfolgreiche Behandlung ist besonders bei rechtzeitiger Diagnose mit Antibiotika gut möglich.
(Veterinäramt des Landkreises Lichtenfels)
Symptome bei infizierten Tieren
Die auffälligsten Symptome bei lebenden, infizierten Tieren sind Schwäche, Fieber und verändertes Verhalten, zum Beispiel das Ausbleiben des Fluchtreflexes. In der Regel verenden die Tiere nach wenigen Tagen. Seltener führt eine chronische Verlaufsform unter zunehmender Entkräftung nach etwa 14 Tagen zum Tod. Kranke Wildtiere sind matt, teilnahmslos und verlieren die natürliche Scheu und Schnelligkeit. Hunde, wie auch Menschen, sind keine Hauptwirte, sondern Nebenwirte. Sie können an der Tularämie jedoch schwer erkranken. Deshalb ist es sinnvoll, in Gebieten, in denen Tularämiefälle amtlich nachgewiesen sind, Kontakt zu Kadavern von Wildtieren zu vermeiden.
Das Veterinäramt empfiehlt folgende Vorsichtsmaßnahmen: