Das Deutsche Anleger Fernsehen (DAF) aus Kulmbach hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das Programm des Wirtschaftssenders, eine 100-prozentige Tochter der Kulmbacher Börsenmedien AG, soll aber vorerst weitergeführt werden.
Einbrüche im Werbemarkt für Pleite verantwortlich
Wie „inFranken“ vermeldet, sollen insbesondere Einbrüche im Werbemarkt die Insolvenz des Spartensenders verursacht haben. Dem DAF brach im Januar ein wichtiger Werbekunde weg. Zudem, so DAF-Vorstandsvorsitzender Conrad Heberling, sei es nach den Regulierungen an den Finanzmärkten für Firmen der Branche unattraktiver geworden, Werbung im klassischen TV zu schalten.
Verbreitung über Satellit wird eingestellt
Im Zuge der Restrukturierung wird das DAF seine kostenintensive Verbreitung über Satellit einstellen. Der Sender soll als reines IP-TV weitergeführt werden. Damit kehrt der Sender zu seinen Wurzeln zurück. Im Sommer 2006 starteten die Kulmbacher als Internetfernsehen für Privatanleger. Das DAF-Programm soll mit eigenen Börsenberichten bestückt werden. Wie auf der Seite des Unternehmens zu erfahren war, will sich die Firma zudem als TV-Produktionsfirma umwandeln. Das DAF produziert bislang die Börsenberichterstattung von N24.
Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Die Mitarbeiter wurden am Freitagvormittag (6. März) in einer Betriebsversammlung von diesem Schritt unterrichtet. Die Neuaufstellung des Senders soll ohne Kündigungen auskommen. Ziel ist es, alle 39 Arbeitsstellen zu erhalten. Die bisherigen DAF-Vorstände Michael Knauff und Conrad Heberling legten ihr Amt nieder. Der Berliner Anwalt und Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma wurde zum neuen Vorstand berufen. Wie das Medienmagazin DWDL berichtet, wurde Rechtsanwalt Joachim Exner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.