Eine Betrügerbande ging der Kripo Coburg jetzt ins Netz. Sie trieb von Oktober 2014 bis April 2015 ihr Unwesen und ergaunerte sich über 70.000 Euro. Von dem Geld kauften die Männer Drogen. Drei von ihnen befinden sich bereits in Untersuchungshaft, drei weitere müssen sich noch strafrechtlich verantworten.
Senior aus dem Landkreis Coburg betrogen
Ein älterer Mann aus dem Landkreis Coburg erstattete im April 2015 Anzeige gegen Unbekannt. Davor hatte er mehrere tausend Euro in ein angeblich schweizerisches Investmentunternehmen investiert. Die geschickte Verhandlungsführung per Telefon und Fax ließ den Geschädigten glauben, dass er mit Geschäftsleuten aus der Schweiz sprechen würde. Diesen Eindruck bekräftigten auch die Verwendung von vermeintlichen Schweizer Telefonnummern und eine professionelle Internetseite. Der Senior erhielt jedoch weder die versprochenen Aktien noch sah er sein Geld wieder.
Hauptverdächtige ermittelt
Im Rahmen der intensiven Ermittlungen stießen die Beamten auf ein engmaschiges Betrugsgeflecht. Neben dem Versprechen, alte toxische Wertpapiere in neue, werthaltige Aktien zu tauschen, verkauften die Betrüger im großen Stil nicht vorhandene Aktienpakete an Kunden aus ganz Deutschland. Die Staatsanwaltschaft Coburg übernahm länderübergreifend die Ermittlungen. Bei der Aufdeckung der Betrugsfälle kristallisierten sich drei Männer im Alter von 37 bis 47 Jahren aus dem Großraum Düsseldorf als Haupttäter heraus.
Betrügertrio festgenommen
Ende April führte die Kripo Coburg mit Beamten aus Nordrhein-Westfalen und der Staatsanwaltschaft Coburg eine großangelegte Durchsuchung in Düsseldorf durch. In der Wohnung eines 47-Jährigen konnten sie zwei der Täter antreffen und festnehmen. Sie waren gerade dabei einen neuen „Geschäftsabschluss“ mit dem Konsum von Haschisch zu feiern. Kurze Zeit später gelang es den Polizisten auch den dritten Haupttäter festzunehmen. Die Beamten brachten alle drei Tatverdächtigen nach Coburg. Sie sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.
Anzeigen gegen drei Komplizen
Außerdem konnte die Polizei drei weitere Mittäter identifizieren. Die bislang fünf Opfer aus ganz Deutschland hatten auf verschiedenen Wegen ihr Geld übermittelt. Ein Teil des Geldes wurde auf deutsche Konten überwiesen, die drei weitere Komplizen zuvor eröffnet hatten. Zum Teil legten sie dabei gefälschte Ausweispapiere vor. Diese Kontoinhaber müssen sich nun ebenfalls wegen Geldwäsche strafrechtlich verantworten.