Fr., 22.08.2025 , 14:50 Uhr

Stadt Bayreuth

Mordprozess am Landgericht Bayreuth: Hitler-Bild und Messerarsenal in der Wohnung des Angeklagten

Zeugen bringen Details über Lebensumstände ans Licht

Seit Mittwoch (20. August) muss sich der 55-jährige Werner M. vor dem Landgericht Bayreuth verantworten. Ihm wird vorgeworfen seine Lebensgefährtin Claudia K. mit 25 Messerstichen ermordet zu haben (Beitrag zum Prozessauftakt vom 20. August). Im Verlauf der weiteren Verhandlungstage kommen nun immer mehr Details ans Licht.

Kripobeamte finden Waffen und Bild von Adolf Hitler

Medienberichten zufolge wurde nach der Festnahme von Werner M. die gemeinsame Wohnung durchsucht. Im Keller sollen die Beamten ein Sturmgewehr gefunden haben, welches sich später als Attrappe herausstellte. Das Gewehr war offenbar ein Spielcontroller für eine Playstation, auf der Werner M. immer wieder Videospiele gespielt haben soll, in denen er in die Rolle einer Spezialeinheit schlüpfte. Der 55-Jährige soll den Beamten bei seiner Festnahme außerdem erzählt haben, dass er Teil einer solchen Spezialeinheit bei der Bundeswehr gewesen wäre - wie sich herausstellte, war M. jedoch lediglich Fernmeldesoldat, also mit Funk- und Kommunikationstechnik betraut. Neben der Spielekonsole sollen die Ermittler ein Bild von Adolf Hitler an der Wand entdeckt haben. Zudem seien zahlreiche Bücher über den zweiten Weltkrieg aufgefunden worden. Auch gegenüber den Beamten habe Werner M. immer wieder stark rechte Parolen geäußert.

Messerarsenal in der Wohnung

Zusätzlich zur Tatwaffe, einem Messer mit schwarz-rot-goldenem Griff, sollen die Beamten noch insgesamt zwölf weitere Jagdmesser in der Wohnung des Tatverdächtigen gefunden haben. Außerdem habe man zwischen Kleidung versteckten Alkohol gefunden. Dieser soll wohl unter anderem Grund für die Trennung seiner Lebensgefährtin Claudia K. gewesen sein.

Angeklagter zeigt keinerlei Emotionen 

Die Zeugenberichte während der Verhandlungstage sollen den Angeklagten offenbar völlig kalt gelassen haben. Auch die detaillierten Aufnahmen der Stichverletzungen am Körper und im Gesicht seines Opfers, sogar das Bild des Messers mit schwarz-rot-goldenem Griff, das noch im Gesicht der Frau steckte, entlockten Werner M. offenbar keinerlei Emotion. Mit insgesamt 25 Messerstichen soll er Claudia K. getötet haben. 

Eine Gerichtssprecherin wollte diese konkreten Inhalte aus der Hauptverhandlung weder bestätigen noch dementieren.

Urteil bereits im September

Insgesamt sind 22 Zeugen sowie zwei Sachverständige zum Prozess geladen. Ein Urteil wird bereits für den 26. September erwartet.

Beitrag vom Prozessauftakt

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