Die Suche nach Auszubildenden wird für oberfränkische Unternehmen mehr und mehr zur Herausforderung. Obwohl die IHK für Oberfranken Bayreuth beobachtet, dass Lehrverträge früher unterschrieben, sind drei Monate vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres immer noch viele Stellen unbesetzt.
Über 3.000 Azubi-Stellen bislang unbesetzt
Momentan sind noch 3.205 Lehrstellen in Oberfranken unbesetzt. Gleichzeitig gibt es 2.698 Bewerber. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit hervor. „Schon heute fehlen in Oberfranken rund 15.000 Fachkräfte“, so Heribert Trunk, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Können die Unternehmen ihre freien Ausbildungsplätze nicht besetzen, wird diese Zahl in den kommenden Jahren unweigerlich dramatisch ansteigen.“
Demografische Entwicklung als Belastung
Hauptgrund ist die demografische Entwicklung, die die Situation in den kommenden Jahren voraussichtlich noch weiter verschärfen wird, so die Kammer. Vor allem bei den Hauptschulabsolventen sei der Rückgang schon jetzt deutlich spürbar, erläuterte Christi Degen, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth: „Deren Zahl ging in Oberfranken zwischen 2005 und 2014 von 4.245 auf 2.401 zurück.
Dramatische Situation im Einzelhandel
Drastisch zeigt sich der Mangel an Azubis vor allem im Einzelhandel. In Oberfranken sind noch fast 450 Stellen für angehende Einzelhandelskaufleute und Verkäufer unbesetzt. Doch auch in anderen Branchen, wie Gastronomie, Hotellerie, Logistik tun sich schwer. IHK-Präsident Heribert Trunk fordert ein rasches Gegensteuern seitens der Politik, um dem Fachkräftemangel Einhalt zu gebieten.