Am Kronacher Bahnhof herrschte am Montagabend (18. August) nach einem Spannungsüberschlag an der Oberleitung vorübergehend Stillstand. In der Folge musste der Zugverkehr für mehr als eine Stunde pausieren. Bereits vor rund zwei Monaten stand der Kronacher Bahnhof wegen eines tödlichen Unfalls in den Schlagzeilen.
Stromausfall legt Zugverkehr in Kronach lahm
Wie die Polizei berichtet, war ein Mitarbeiter eines Fuhrunternehmens gegen 19:50 Uhr mit Holzverladearbeiten beschäftigt, als er mit seinem Verladekran den erforderlichen Sicherheitsabstand von 1,50 Meter zur Oberleitung unterschritt und somit einen Spannungsüberschlag auslöste. In der Folge kam es zu einem Kurzschluss, aufgrund dessen die Gleise 1 bis 7 des Kronacher Bahnhofs vorübergehend ohne Stromzufuhr waren. Nach Angaben der Deutschen Bahn kam es bis zur Behebung des Problems im Zeitraum von 19:50 Uhr bis 21:05 Uhr bei sieben Zügen zu einer Verspätung von insgesamt 201 Minuten.
Polizei macht Verursacher im Stadtgebiet ausfindig
Im Anschluss an seinen Arbeitsunfall verließ der Verursacher die Baustelle, ohne den Zwischenfall zu melden. Aufmerksame Zeugen informierten die Polizei und konnten eine Beschreibung des Mannes und seines Lkw abgeben. Beamte der Polizeiinspektion Kronach stellten den Verursacher kurze Zeit später im Stadtgebiet fest und führten erste strafprozessuale Maßnahmen durch. Anschließend konnte der Mann, der glücklicherweise nicht verletzt wurde, die Dienststelle verlassen.
Die zuständige Bundespolizeiinspektion Würzburg hat den Sachverhalt übernommen und führt nun ein Ermittlungsverfahren gegen den lettischen Staatsbürger aufgrund des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Ermittlungen dauern aktuell an.