Der Schwerpunkt des Unwettergeschehens in Oberfranken lag am Donnerstagabend (22. Juni) im nördlichen Landkreis Bayreuth. In den Bereichen Gefrees und Bad Berneck zählten die eingesetzten Feuerwehren insgesamt 130 verschiedene Einsatzstellen!

Alarmierungswelle ab 21:45 Uhr

Laut der Feuerwehr-Bilanz begann um 21:45 Uhr die Alarmierungswelle für die Feuerwehren im nördlichen Landkreis Bayreuth. Die durchziehende Gewitterfront entlud sich hauptsächlich über Bad Berneck und Gefrees. Im Gemeindegebiet Gefrees waren alle zehn Ortsfeuerwehren für 40 Einsatzstellen im Einsatz. Im Gemeindegebiet von Bad Berneck waren die acht Ortsfeuerwehren bei 90 Einsatzstellen gebunden. Zusätzlich wurden der Löschzug Bischofsgrün und die Feuerwehren Benk und Goldkronach in das Unwettergebiet alarmiert.

Kreisstraße BT48 unter Wasser und nicht mehr passierbar

Zahlreiche Keller mussten in den Gemeinden abgepumpt werden. Straßen standen unter Wasser oder wurden unterspült. Besonders schwer traf es die Kreisstraße BT48 von Bad Berneck in Richtung Gefrees. Diese stand bis auf Leitplankenhöhe komplett unter Wasser. Aufgrund der Beschädigungen ist die Straße bis auf weiteres für den Verkehr komplett gesperrt. Bei einem angrenzenden Anwesen beschädigten die Wassermassen eine Scheune. Hier musste das THW die Statik des Gebäudes überprüfen. In Bad Berneck sammelten sich die Wassermassen im Tal bis auf Autodachhöhe. In Gefrees wurde ein Getränkemarkt von dem Unwetter stark in Mitleidenschaft gezogen.

100 Tonnen Geröll auf der Bundesstraße

Die Bundesstraße B303 war auf Höhe Rimlasgrund nur einspurig befahrbar, nachdem sich im Tal durch den Starkregen rund 100 Tonnen Geröll ansammelten. Weitere Straßen wurden von Feuerwehr, THW sowie von Mitarbeitern der Straßenbaulastträger von Bäumen, Ästen und Geröll befreit. Gegen 02:00 Uhr war ein Großteil dieser Einsatzstellen abgearbeitet.

Strom muss abgeschaltet werden

Ebenfalls für den Bereich Bad Berneck musste ein Stromversorger einen unter Wasser stehenden Stromkasten im Bereich „Am Main“ abschalten. Von diesem Stromausfall waren 40 Anwohner betroffen.

Einsatzkräfte verletzten sich bei ihrem stundenlangen Einsatz im Unwetter nicht. Ein Feuerwehrfahrzeug wurde durch einen umstürzenden Baum touchiert. In den Schwerpunkt-Bereichen „Am Main“ und "Rimlasgrund" in Bad Berneck beseitigten die Einsatzkräfte bis in den Morgen die Unwetterschäden. In Summe gab es 130 Einsatzstellen. Diese wurden binnen acht Stunden von 210 Einsatzkräften abgearbeitet.