Im Fall der mutmaßlich getöteten Katina K. hat am Freitag (04. Juli) um 09.00 Uhr der Prozess wegen Mordes gegen einen 73-Jährigen aus dem Landkreis Forchheim begonnen. Vor dem Schwurgericht am Landgericht Bamberg soll geklärt werden, ob und wie der Angeklagte die 33-jährige Bulgarin getötet hat.
Prozess trotz fehlender Leiche
Obwohl die Leiche bislang nicht aufzufinden ist, geht die Staatsanwaltschaft Bamberg davon aus, dass die seit dem 1. August 2024 als vermisst geltende Frau einer Gewalttat zum Opfer fiel. Laut Anklageschrift wird dem Angeklagten vorgeworfen, Katina K. aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.
Angeklagter soll aus Rache getötet haben
Wie zusammengefasst aus der Anklageschrift hervorgeht, hat der Beschuldigte die Frau mutmaßlich aus Wut darüber, dass sie ihm nur eine Beziehung vorgespielt hatte und nur an sein Geld wollte, ums Leben gebracht. Rund 30.000 Euro hatte der Angeklagte der Frau bereits geschenkt. Nachdem der Angeklagte ihr jedoch kein weiteres Geld geben wollte, beschloss die 33-Jährige, ihn zu verlassen und nach Bulgarien zurückzukehren.
Beschuldigter fühlte sich ausgenutzt
Wie die Anklage weiter formuliert, reifte in dem 73-Jährigen der Gedanke, Katina K. wegen der Schmähungen, des Verlustes seines Geldes und der zerplatzten Zukunftsträume, zur Strafe zu töten.
Gepäck und Bekleidung verbrannt
Abschließend heißt es in der Anklageschrift:
Nach der Tat ließ er die Leiche der Getöteten an einem bis heute nicht bekannten Ort verschwinden, wobei er die leicht brennbaren Gegenstände aus ihrem Gepäck und ihre Kleidung bereits ab 15.32 Uhr in einer Feuerschale bis in den Abend hinein verbrannte und um 15.39 Uhr einen Anrufversuch auf dem Mobiltelefon der Getöteten unternahm, um so Sorge um deren Verbleib vorzuspiegeln.
73-Jähriger wollte mit Katina K. Lebensabend verbringen
Der 73-Jährige hatte Katina K. laut Staatsanwaltschaft im zweiten Halbjahr 2023 in einem Saunaclub in Nürnberg kennengelernt. Dort arbeitete sie als Prostituierte. Danach ging der Angeklagte eine Beziehung mit ihr ein und wollte mir ihr seinen Lebensabend in Bulgarien verbringen. Zuvor hatte er bereits seinen Grundbesitz in einem Gemeindeteil von Eggolsheim im Landkreis Forchheim verkauft.
40 Verhandlungstage
Der Prozess ist auf 40 Verhandlungstage angesetzt. Nachdem es bislang keine Leiche gibt, stellen sich die Beteiligten auf einen langen Indizienprozess ein.