Do., 15.01.2015 , 18:03 Uhr

Zu viel unnützes Wissen?: 17-Jährige äußert Schulkritik via Twitter

Eine 17-jährige Schülerin aus Köln löste mit einer Twitternachricht eine Lawine um den Bildungsauftrag an deutschen Schulen aus. Ihre Message: Die Schule bereitet uns nicht auf das Leben vor. Angeheizt durch die Aussage der Schülerin wird nun deutschlandweit die Frage debattiert, ob die Schule den Kindern und Jugendlichen das nötige Wissen für die täglichen Herausforderungen im Leben mitgibt, oder eher Wissen vermittelt, welches im späteren Leben nicht mehr von Nöten ist.

Twitter-Tweet bereits über 14.000 mal geteilt

„Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ – dies sollte man zumindest meinen. Die Schülerin Naina (17) aus Köln sieht das ganz anders. Mit ihrem Tweet „Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ´ne Gedichtanalyse schreiben. In 4 Sprachen.“, löste die Schülerin eine regelrechte Tweet-Welle aus, wurde über Nacht zum „Twitterstar“. Die Abiturientin polarisiert mit ihrem Tweet, das zeigen die Zahlen: Rund 25.000 Mal wurde ihre Nachricht favorisiert, fast 14.000 retweetet. Die zahlreichen Reaktionen im Netz zeigen, dass diese Thematik bewegt.

Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ’ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen.

— Naina (@nainablabla) 10. Januar 2015

Zustimmung und Kritik im Netz

Die zahlreichen Reaktionen im Netz zeigen, dass diese Thematik bewegt. Die einen sprechen von einem hölzernen Bildungssystem, in das Veränderungen und Entwicklungen erst mit einer großen zeitlichen Verzögerung eingebracht werden. Die anderen sehen die Organisation des Lebens im Aufgabenbereich der Eltern.

@nainablabla dass die Schule einen auf das Leben vorbereiten soll, ist der größte Mist, den ich je gehört habe. — ƃ ı u ö ʞ (@gecrgy) 10. Januar 2015

@nainablabla @gecrgy die Schule bereitet dich aufs Berufsleben vor.

— Truddimuddi (@muddistruddis) 10. Januar 2015

@vollkorn1982 @nainablabla Das stimmt, aber vor besonders dämlichen Fallen könnte die Schule warnen (‚Altersvorsorge‘, Ausbeuterverträge).

— Michael Büker (@emtiu) 10. Januar 2015

Was steckt hinter dieser Aussage?

Worum geht es der Schülerin? Von Mathematik über Sprachen bis hin zur geschichtlichen Themen – die Lehrpläne sind vollgepackt, die Schule überhäuft die Schülerinnen und Schüler mit Wissen. Das wirft Fragen auf: Was bringt das Schulwissen fürs Leben? Ist es nur „unnützes Wissen? Wird gar das Falsche gelehrt? Ist der Unterricht in der Schule hilfreich für die Zukunft eines jungen Menschen oder fehlt es an grundlegenden Informationen? Die Schülerin aus Köln fühlt sich jedenfalls nicht ausreichend auf das Leben vorbereitet.

Stimmensuche in Oberfranken

Wie sieht es bei uns in Oberfranken aus? Werden in den Bildungseinrichtungen den Schülerinnen und Schülern zu wenig alltagsrelevantes Wissen vermittelt? Fehlt gegebenenfalls ein eigenes Schulfach hierfür. Die grundlegende Frage ist aber: Ist die Schule dafür überhaupt der richtige Ansprechpartner oder sollten die Heranwachsenden im Elternhaus gezeigt bekommen, wie man das spätere Leben mit all seinen Hürden und Hinternissen meistert. Ihre und Eure Meinung ist gefragt – bei uns auf Facebook!

 



 

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