Die sogenannte "Amigo-Affäre" in Bayreuth zieht weitere Kreise. Nun hat Altoberbürgermeister Michael Hohl angekündigt bei der nachästen Kommunalwahl 2026 nicht mehr für die CSU-Stadtratsliste zu kandidieren. Vorangegangen waren Diskussionen um eine Abstimmung im Stadtrat zum Bebauungsplanverfahren im Stadtteil Wolfsbach.
Hohl verlässt CSU-Stadtratsliste
In einer internen Mitteilung an den CSU-Kreisvorstand in Bayreuth gibt Michael Hohl seinen Rücktritt von der CSU-Stadtratsliste bekannt. Er wird somit nicht mehr für die Kommunalwahl im März 2026 kandidieren.
In seiner Erklärung heißt es:
Damit übernehme ich die politische Verantwortung für die Turbulenzen um das an sich sehr schöne Flächenentwicklungsprojekt Wolfsbach. [...] Ich hoffe, damit unserer CSU den richtigen Dienst zu erweisen und unseren engagierten Kandidatinnen und Kandidaten den Weg für einen engagierten Wahlkampf frei zu machen. [...]
(Michael Hohl, CSU)
Befangenheit bei Abstimmung im Stadtrat
Der Rücktritt von der Bayreuther CSU-Stadtratsliste ist eine Reaktion auf die Ereignisse der vergangenen Tage. Hohl kommt damit der Forderung seiner eigenen Partei nach. Eine Stadtratssitzung im Juli hatte zuletzt für Diskussionen innerhalb der CSU-Stadtratsfraktion geführt. In dieser haben Michael Hohl und Christian Wedlich an einer Abstimmung zu einem Bebauungsplanverfahren im Bayreuther Stadtteil Wolfsbach teilgenommen. Ende September stellte sich dann heraus, dass Michael Hohl und Christian Wedlich mit ihrem Unternehmen für Grundstücksentwicklung in das Bauprojekt involviert sind. Das Rechtsamt Bayreuth attestierte ihnen Befangenheit. Michael Hohl gab daraufhin sein Amt als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion auf und Christian Wedlich seine Tätigkeit als Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss. Nun zieht der ehemalige Oberbürgermeister weitere Konsequenzen.