Mo., 01.08.2022 , 12:44 Uhr

Oberfranken

Gefährliche Erntebedingungen für Landwirte in Oberfranken: Brandgefahr durch Hitzewelle und Dürre!

Extreme Bedingungen auf den Feldern in Oberfranken

Anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen: In den vergangenen Wochen kam es im Gebiet des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg – Kulmbach zu mehreren Feldbränden in Zusammenhang mit Erntearbeiten. Die Behörde warnt vor gefährlichen Bedingungen bei der Ernte für Bauern und Bäuerinnen in Oberfranken.

„Ein kleiner Funkenflug kann genügen“

 

Der Getreidebestand ist sehr trocken und damit leicht entflammbar. Ein kleiner Funkenschlag kann genügen, um einen Maschinen- oder Flächenbrand auszulösen.

(Harald Weber, Behördenleiter am AELF Coburg-Kulmbach)

 

Extreme Bedingungen auf den Feldern in Oberfranken

Trockenes Stroh, Spelzen und Spreu – gepaart mit wenig bis keiner Feuchtigkeit im Boden und die hohen Umgebungstemperaturen – sorgen derzeit für extreme Bedingungen. Dies in Summe erhöht das Risiko eines Brandes, warnt Harald Ott von den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken. Aufgrund der derzeitigen Ausgangslage können bereits heiße Maschinenteile Feuer auf Feldern auslösen.

Geringe Stroherträge erhöhen das Risiko eines Feuers

Von der Trockenheit geht aber nicht nur direkt eine höhere Gefahr aus. Auch indirekt steigt das Risiko: Da das Getreide durch die Dürre nicht so hoch wächst, ist der Strohertrag geringer. Dies wiederum führt dazu, dass näher am Boden gedroschen werden muss. Die Folge: Es geraten mehr Steine in den Häcksler, die Wahrscheinlichkeit für Funkenschlag steigt. Aufgrund der insgesamt geringen Niederschläge bleibt die Situation laut Experten bis zum Ende der Erntezeit besorgniserregend.

Vorsorgemaßnahmen für Landwirte

Das AELF Coburg-Kulmbach empfiehlt Vorsichtsmaßnahmen, um bei einem Brand schnell reagieren zu können. So sollten Güllefässer mit Wasser gefüllt und bereitgestellt werden. Diese fassen deutlich mehr Wasser als ein Löschfahrzeug. Zudem sollten die Bodenbearbeitungsgeräte Grubber und Scheinegge fest am Schlepper bleiben, um sie zur Brandbekämpfung einzusetzen. Mit den Geräten kann die Ausbreitung eines Flächenbrandes gebremst werden.

Umsichtig handeln – Brandgefahr minimieren

Die Flächen- und Waldbrandgefahr bleibt bei anhaltender Trockenheit nicht nur während der Erntearbeiten hoch. Ab Mitte der Woche kann in weiten Teilen Oberfrankens wieder die zweithöchste Waldbrandstufe erreicht werden, so der DWD in seiner Prognose für die Woche. Aus diesem Grund ist die Bevölkerung aufgerufen, besonders vorsichtig und umsichtig zu handeln. Rauchen sowie offenes Feuer und Grillen sind in Wäldern von Mai bis Oktober ohnehin verboten. Zusätzlich sollten Zigarettenkippen und Glasflaschen nicht achtlos weggeworfen werden – auch nicht aus dem Auto. Zudem sollte es vermieden werden, auf leicht entzündlichem Untergrund (zum Beispiel: Trockenes Gras) zu parken.

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