Der Netzbetreiber TenneT hat am Mittwoch (12. Dezember) in Wernberg-Köblitz (Landkreis Schwandorf) seine ergänzenden und vertieften Planungen zum Stromtrassenprojekt SüdOstLink vorgestellt. Die kompletten Unterlagen will TenneT am 21. Dezember 2018 bei der Bundesnetzagentur einreichen. Die Auslegung der Unterlagen durch die Bundesnetzagentur soll dann voraussichtlich ab Mitte Februar 2019 beginnen. Dann wird auch die formelle Beteiligung starten.
Korridor durch das östliche Fichtelgebirge
Wie TenneT in einer Pressemitteilung samt Karte (sehe rechts) veröffentlichte, entschied man sich bei den Planungen von Hof nach Pfreimd (Landkreis Wunsiedel) für die Variante mit dem Korridor durch das östliche Fichtelgebirge. Alternativrouten, die laut dem Netzbetreiber gleichrangig geprüft wurden, sind nun somit außen vor. Von dem nun gewählten Korridor wären die Landkreise Hof und Wunsiedel betroffen, nicht aber die Landkreise Bayreuth und Kulmbach.
TenneT-Termin am Freitag in Hof
Am Freitag (14. Dezember) will TenneT seine Pläne laut Informationen aus dem Hofer Landratsamt in der Hofer Freiheitshalle der Öffentlichkeit vorstellen.
Anderer Verlauf für die Gemeinde Gattendorf
Im Landkreis Hof ergab sich laut TenneT für die Gemeinde Gattendorf aufgrund von Hinweisen aus dem Bürgerdialog nun ein anderer Verlauf des vorgeschlagenen Korridors. Der geplante Korridor weist immer noch eine Breite von rund 1.000 Metern auf. Die fertige Trasse, in welcher später das Erdkabel verlegt werden soll, soll aber am Ende nur eine Breite von rund 15 Metern aufweisen.
Hofer Landrat unzufrieden mit den Plänen
Der Hofer Landrat Oliver Bär ist unzufrieden mit den veröffentlichten Plänen (siehe rechts). Die vertieften Planungen für den letzten Abschnitt der Gleichstromverbindung in Bayern will TenneT im ersten Quartal 2019 bei der Genehmigungsbehörde einreichen. Die Bundesnetzagentur wird den Verlauf des Korridors voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2019 festlegen.
SüdOstLink wird eine besonders wichtige Rolle für den Transport des grünen Stroms und die sichere Versorgung von Bayern haben. ... Mit den vertieften Planungen haben wir einen weiteren Meilenstein bei der Umsetzung dieses Projekts erreicht. (Lex Hartman, Geschäftsführer von TenneT)
Milliardenprojekt "SüdOstLink"
Das Milliardenprojekt SüdOstLink soll ab 2025 als Gleichstrom-Erdkabelverbindung die windreichen Regionen Ostdeutschlands mit Bayern verbinden. Die Verbindung wird in Wolmirstedt (Sachsen-Anhalt) beginnen. Endpunkt ist der Kraftwerksstandort Isar bei Landshut (Bayern). TenneT ist hierbei für die Planungen in Bayern verantwortlich. Aktuell befindet sich das Projekt in der Bundesfachplanung. Am Ende dieses Verfahrens legt die Bundesnetzagentur einen 1.000 Meter breiten Korridor fest. Erst in dem anschließenden Planfeststellungsverfahren entscheidet die Bundesnetzagentur über den Erdkabel-Verlauf für die Verbindung.