Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Hof gegen einen international operierenden Schleuserring fanden am Mittwochmorgen (11. Januar) mehrere Hausdurchsuchungen in Italien und Deutschland statt. Hierbei wurden zwei dringend tatverdächtige Pakistaner in Ancona (Italien) und im Großraum Erfurt festgenommen.
Schleusungen über die Balkan-Route
Die Behörden ermitteln aktuell wegen es Vorwurfs des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern und des erpresserischen Menschenraubs. Laut der Staatsanwaltschaft besteht der dringende Verdacht, dass unter der Koordination des in Ancona ansässigen Verdächtigen großteils ebenfalls aus Pakistan stammende Personen über die sogenannte „Balkan-Route“ gegen Entgelt nach Deutschland geschleust wurden. Zudem besteht der Verdacht, dass in der ersten Jahreshälfte 2016 zwei Personen im Zuge einer Schleusung gegen ihren Willen vorübergehend festgehalten worden sind, um weitere Geldzahlungen von Verwandten zu erpressen.
Zusammenarbeit mit italienischen und serbischen Behörden
Im Vorfeld der heutigen Maßnahmen fanden mehrere vorbereitende Treffen auf staatsanwaltlicher und polizeilicher Ebene unter Beteiligung serbischer und italienischer Ermittlungsbehörden statt. So wurden am heutigen Tag in enger Kooperation der deutschen Ermittlungsbehörden mit den Polizeidienststellen und der Staatsanwaltschaft in Ancona die gemeinsam geplanten Maßnahmen zeitgleich umgesetzt.