Mi, 16.11.2016 , 17:40 Uhr

Brose Bamberg: Belgrad-Fans randalieren in der Arena

Niederlage in der Euroleague für Freakcity doppelt bitter

In der Basketball Euroleague gab es am Dienstagabend (15. November) die fünfte Niederlage im sieben Spiel für Brose Bamberg. Gegen Roter Stern Belgrad unterlag der Deutsche Meister in eigener Halle. Wiederum ging das Spiel denkbar knapp aus. Das 78:79 war bereits die dritte Partie, in der sich die Bamberger mit nur einem Punkt Unterschied geschlagen geben mussten. Nach sieben Spieltagen finden sich die Bamberger auf dem 13. Platz mit neun Zählern wieder. Die Serben belegen den 11. Platz mit zehn Punkten.

Bamberg-Coach Andrea Trinchieri gab unter anderem auch dem Schiedsrichtergespann die Schuld an dem Ergebnis. Zu viel hätten die Schiedsrichter beim Gegner durchgehen lassen...

Brose Bamberg: Statement von Coach Trinchieri zur Belgrad-Niederlage

Serbische Zuschauer randalieren im Fanblock

Neben dieser Niederlage sorgte das Geschehen am Rande des Spielfeldes für Aufsehen und im Nachgang für Empörung. Nach dem Spiel übertrieben es die Fans von Belgrad mit dem Jubeln in der Halle, demolierten einige Stuhlreihen und rissen Sitze aus der Verankerung. Weil es daraufhin Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen gab, entschuldigte sich der Verein in einer Stellungnahme für die Vorkommnisse (siehe unten).

Stellungnahme der Polizei

Gegenüber Radio Bamberg äußerte sich Thomas Schreiber von der Bamberger Polizei, dass die Zuständigkeit der Beamten vor dem Halleninneren endet. In der Arena selbst sei der Veranstalter für die Sicherheit verantwortlich. Weiterhin hieß es: "In Absprache mit dem Ordnungsdienst sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass man die fanatischen Fans nicht so einfach aus der Halle bekommen hätte – ein Einsatz mit Schlagstöcken und Reizgas wäre unvermeidbar gewesen."

(Feiernde Belgrad-Fans nach dem Spiel in Bamberg: Quelle @redstarfamily via Instagram)

Stellungnahme Brose Bamberg zum Euroleaguespiel gegen Roter Stern Belgrad

Wir entschuldigen uns bei unseren Fans für die Vorfälle beim Euroleaguespiel gegen Roter Stern Belgrad am Dienstag, 15. November und übernehmen hierfür die volle Verantwortung. Selbstverständlich werden wir die Zuschauer für die Beeinträchtigungen entschädigen. Gemeinsam mit Polizei und Sicherheitsdienst arbeiten wir heute und morgen das völlig inakzeptable Verhalten der Belgradfans in Verbindung mit unseren im Vorfeld getroffenen Maßnahmen auf. Auf Basis dieser Gespräche erstellen wir ein weitreichendes Sicherheitskonzept, das auch drastische Maßnahmen enthalten wird. Oberstes Ziel ist es, unseren Zuschauern aus der Region, die von ihnen hochgeschätzte Basketball-Veranstaltung in Zukunft wieder bei jeder nationalen und internationalen Begegnung auf gewohntem Niveau bieten zu können. Wir lassen uns unser Event nicht zerstören.

Wir haben uns auf dieses Spiel mit einer ganzen Palette an Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet. Trotzdem hatten wir die Lage nicht im Griff. Das lag auch daran, dass die Zahl der aus mehreren europäischen Ländern angereisten Belgrad-Anhänger mit fast 500 deutlich über unseren Erwartungen lag. Dies ist in erster Linie auf eine hohe Anzahl von Online-Bestellungen zurück zu führen. Hierfür werden wir für die zukünftigen Spiele eine Lösung erarbeiten. Außerdem übertraf die Gewaltbereitschaft das bisher bei Basketballspielen in Bamberg gekannte Ausmaß. Auf der Tribüne hätte nach Einschätzung der Polizei ein Eingreifen die Situation nur weiter eskalieren lassen.

Mit weiteren Details und Maßnahmen werden wir in der kommenden Woche im Zuge einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit gehen.

Rolf Beyer
Geschäftsführer Brose Bamberg

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