Mo, 30.03.2020 , 13:57 Uhr

Coronakrise: Autozulieferer MOLL aus Bad Staffelstein beantragt Insolvenz

Nach 75 Betriebsjahren kommt der Gang zum Amtsgericht

Die Akkumulatorenfabrik MOLL GmbH + Co. KG aus Bad Staffelstein (LIF) ist durch die aktuellen Entwicklungen gezwungen, nach 75 Betriebsjahren die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu beantragen. Dies teilte das Unternehmen am Montag (30. März) mit. Das Unternehmen begründet dies mit dem durch die Corona-Krise verursachten plötzlichen und massiven Absatzrückgang, der auch dauerhaft bestehen bleibt.

Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt

Bereits am heutigen Montag beantragte die Firma beim Amtsgericht Coburg die Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

 

Das ist ein bitterer Tag, vor allem für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. … Unsere oberste Priorität und Sorge gilt nun ihrer sozialen Absicherung. Wir erwarten jedoch, dass im Insolvenzverfahren die Produktion wieder aufgenommen werden kann, wenn die Automobilindustrie ihren Produktionsstopp rechtzeitig beendet.

(Gertrud Moll-Möhrstedt, Geschäftsführende Gesellschafterin der MOLL GmbH + Co KG)

 

Die Coronakrise hat für MOLL weitreichende Folgen. In der derzeitigen Situation ist es für den Automobilzulieferer nicht absehbar, ob und wann sich der Absatz wieder erholt. Der Akkumulatorenfabrik fehlen laut eigener Aussage hierbei die Finanzmittel, um einen derart langen Zeitraum überbrücken zu können.

Über MOLL

Die Akkumulatorenfabrik MOLL GmbH + Co. KG produziert seit 1945 Batterien für verschiedene Anwendungen, vor allem für die Automobilindustrie. Am Standort Bad Staffelstein sind derzeit fast 300 Mitarbeiter beschäftigt. MOLL ist Entwicklungspartner für die Automobilindustrie und hat in der Vergangenheit Meilensteine für die Entwicklung heutiger moderner Starterbatterien gesetzt (z.B. Batterien für die Start-Stopp-Funktion). Absatzschwerpunkt ist der Volkswagen-Konzern. Beliefert werden die Fabriken von Skoda, Seat, der Marke Volkswagen, Audi sowie Porsche. Das letzte Geschäftsjahr 2019 konntes mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen werden. Bedingt durch die Ausweitung der Produktion sowie den Aufbau des zukunftsträchtigen Geschäftsmodells mit Lithium-Batterien musste MOLL in den letzten Monaten erhebliche Betriebsmittel vorfinanzieren, was zulasten der Liquidität ging.

Akkumulatorenfabrik Automobilzulieferer Bad Staffelstein Corona-Krise Insolvenz Landkreis Lichtenfels Moll Oberfranken Pleite TV Oberfranken TVO
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

02.04.2024 Hauptverfahren zur Sanierung der Regiomed-Kliniken GmbH eröffnet: Betrieb soll regulär weiterlaufen Das Hauptverfahren zur Sanierung der Regiomed-Kliniken GmbH wurde am Montag (1. April) mit Beschluss des zuständigen Amtsgerichtes in Nürnberg eröffnet. Das Verfahren ist regulärer Bestandteil des rechtlichen Restrukturierungsprozesses. 22.04.2024 Blitzmarathon in Oberfranken: 884 Raser werden in 24 Stunden geblitzt Von Freitag auf Samstag fand in Oberfranken der 21. Blitzmarathon statt. An insgesamt 73 Messstellen wurden über 24 Stunden insgesamt 884 Raser geblitzt. Damit stieg die Zahl der Verstöße im Vergleich zum Vorjahr leicht an. 15.04.2024 24-Stunden-Blitzmarathon in Bayern 2024: Das sind die Standorte in Oberfranken "Bitte recht freundlich" heißt es in dieser Woche wieder in Oberfranken: Vom 19. April bis zum 20. April 2024 findet der nächste bayernweite Blitzmarathon auf den Straßen des Freistaates statt. Auch die oberfränkische Polizei wird dabei wieder verstärkt im Einsatz sein. 05.04.2024 Unfall bei Bad Staffelstein: Zwei Autofahrer nach Kollision schwer verletzt Zwei schwer verletzte Personen und ein Sachschaden in Höhe von rund 70.000 Euro sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls bei Bad Staffelstein (Landkreis Lichtenfels) am Donnerstag. Ein Auto war in den Gegenverkehr geraten und mit einem anderen kollidiert.