Im bayerischen Amateurfußball wird es aufgrund der Corona-Pandemie keine Spielzeit 2020/2021 im Erwachsenenbereich geben. Der Männerbereich ist hiervon ebenso betroffen, wie auch der Frauenfußball. Dies entschied jetzt der Bayerische Fußball-Verband (BFV). Gründe sind Zeitprobleme und fehlende Spieltermine.
Verlängerung der Saison 19/20 bis zum 30. Juni 2021
Die vom BFV eingesetzte Lösungs-Arbeitsgruppe (LAG) schlug, gemeinsam mit mehr als 30 Vereinsvertretern aller Spielklassen-Ebenen zudem vor, das Spieljahr 2019/2020 bis zum 30. Juni 2021 zu verlängern. Der BFV-Vorstand bestätigte bereits diesen Vorschlag.
Zahlreiche Liga- und Pokalspiele stehen noch aus
Der geregelte Spielbetrieb kann laut den aktuellen BFV-Planungen frühestens ab September 2020 wieder aufgenommen werden, sofern die von Bund und Land getroffenen Verordnungen in der Corona-Krise überhaupt einen Spielbetrieb zulassen. Für den Großteil der Ligen im Erwachsenenbereich stehen derzeit noch durchschnittlich zwischen zehn und 17 reguläre Liga-Spieltermine an. Hinzu kommen etwaige Platzierungs- und Entscheidungsspiele. Zudem stehen für zahlreiche Vereine noch Pokalspiele an. Da witterungsbedingt üblicherweise in Bayern nur bis Mitte November gespielt wird, gibt es laut BFV maximal elf Wochenenden von Anfang September bis Mitte November als verfügbare Spieltermine.
BFV: Spiele unter der Woche nur in Ausnahmefällen
Spiele unter der Woche oder am Abend will der BFV nur im Einzel- oder Ausnahmefall zulassen, da die Klubs im Amateurebereich zum einen selten über Flutlich verfügen und die Vereinsmitglieder zudem in der Woche ihren beruflichen Tätigkeiten nachgehen.
Selbst dann, wenn wir uns entscheiden, eine Saison unter Inkaufnahme etlicher Wochentags- und Abendspiele bis Dezember auf Biegen und Brechen durchzuziehen, wären das Saisonfinale und notwendige Entscheidungsspiele zur zuschauerunfreundlichen Zeit Ende November oder Anfang Dezember zu spielen. Hinzu kommt die große Gefahr, dass aufgrund witterungsbedingter Absagen das Spieljahr nicht zu beenden ist.“
(Josef Janker, BFV-Verbandsspielleiter Josef Janker)
Saisonfinale im Frühjahr 2021
Weiterhin beschloss man, das Saisonfinale im Erwachsenenbereich in jedem Fall im Frühling 2021 durchzuführen, um somit den Vereinen und den Fans gesicherte Spieltermine anbieten zu können. Mit der Entscheidung lässt sich der Verband zudem einen zeitlichen Puffer für etwaige Quarantänezeiten einzelner Mannschaften oder behördlich angeordneter Schließungen von Sportvereinen oder Trainingsgeländen innerhalb eines Landkreises oder einer Stadt. Weiterhin wird dieser Rahmen-Terminplan unter dem Vorbehalt des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie gestellt werden.
Mögliche Zusatzwettbewerbe für die Vereine
Durch diese Planung entsteht laut dem Verband zum einen die benötigte Flexibilität, zum anderen wird – sollte es die Terminsituation erlauben – ein Zusatzangebot zum regulären Ligen-Spielbetrieb angeboten werden. Modelle hierzu sollen in den nächsten Wochen intern – im Zusammenwirken mit Vereinsvertretern – erarbeitet werden.
Dabei ist klar, dass dieser zusätzliche Wettbewerb einen sportlichen Wert und damit eine Attraktivität besitzen muss und darüber hinaus Spielzeit für die Vereine bietet. Das können beispielsweise ein modifizierter Pokalwettbewerb mit Gruppenspielen oder aber auch eine Art Play-off-Runde sein. Gedankenspiele sind in jedwede Richtung erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Verschiedene Varianten können passgenau auf die Anzahl der unterschiedlich noch zur Verfügung stehenden Spieltage in den jeweiligen Regionen entwickelt werden.
(Jürgen Faltenbacher, BFV-Schatzmeister)
Situation im Nachwuchsbereich noch unklar
Die Situation im Junioren- und Juniorinnenspielbetrieb will der Bayerische Fußball-Verband in wenigen Tagen mitteilen.