Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Naila wurden im vergangenen Jahr 1.631 Straftaten registriert. Damit ist im Jahr 2020 ein Rückgang der Straftaten um 6,5 Prozent zu verzeichnen. Dies bedeutet, dass 113 Straftaten weniger aufzunehmen waren. Dienststellenleiter, Klaus Bernhardt, betonte im Zusammenhang dieser positiven Entwicklung, dass es sich in Naila und Umgebung nicht nur sehr gut, sondern auch sicher leben lässt.
Aufklärungsquote gestiegen
Die Aufklärungsquote bei den Straftaten stieg um 2,7 Prozentpunkte auf 82,2 Prozent. Damit liegt Naila deutlich über den landesweiten Durchschnitt von 68,1 Prozent und dem oberfränkischen Durchschnitt von 74,7 Prozent.
Straftatenbelastung der einzelnen Kommunen
Berg ist mit 671 Fällen die höchst belastetste Gemeinde im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Naila. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2019 waren es 792 Fälle. In der Stadt Naila wurden 383 (2019: 443) Fälle aufgenommen, gefolgt von Selbitz mit 179 (2019: 158), Schwarzenbach am Wald 158 (2019: 124), Bad Steben 112 (2019: 121), Geroldsgrün 42 (2019: 43), Lichtenberg 25 (2019: 18) und Issigau mit 22 (2019: 10).
Rückgang bei den Diebstahlsdelikten
Rückgänge lassen sich bei den Diebstahlsdelikten mit 169 Fällen und damit 48 Fälle weniger zum Vorjahr 2019 verzeichnen. Dabei handelte es sich um 47 schwere Diebstähle, sogenannte Einbruchdiebstähle und 122 einfache Diebstähle, darunter auch Ladendiebstähle. Trotz Steigerung zum Vorjahr um 5, 1 Prozent liegt die Aufklärungsquote bei den Diebstählen nur bei 42 Prozent. Als markanteste Straftaten waren hier die drei Geldautomatensprengungen in den Gemeinden Selbitz, Issigau und Berg aufgefallen.
Leichter Rückgang bei Rohheitsdelikten
Eine leichte Abnahme lässt sich auch bei den Rohheitsdelikten um vier Fälle und damit insgesamt 204 Fälle feststellen. Darunter zählen die Straftatbestände der Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung und Freiheitsberaubung. Der Großteil, 117 Fälle, war bei den Körperverletzungen ausgewiesen. In der Regel handelt es sich um Beziehungsdelikte, weshalb die Beteiligten bekannt sind und damit eine hohe Aufklärungsquote mit 97,5 Prozent verbunden ist.
Weniger strafrechtliche Nebengesetze
Bei den strafrechtlichen Nebengesetzen waren es im Jahr 2020 549 Fälle. Somit 84 Fälle weniger als 2019. Rauschgiftdelikte und Verstößen nach dem Aufenthaltsgesetz waren hier stark rückläufig. Da es sich hier überwiegend um Kontrolldelikte handelte, dürfte ein Bezug mit der Coronapandemie und der damit verbundenen Ausgangssperre für den Rückgang anzunehmen sein. Da die Straftäter bei den Kontrollen bekannt werden gelingt auch hier eine hohe Aufklärungsquote, die im vergangenen Jahr mit 98,2 Prozent in die Statistik einging.
Zunahme von Vermögens- und Fälschungsdelikten
Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikten gab es insgesamt 344 Fälle. Im Vorjahr wurden 326 Straftaten festgestellt. Hierbei handelt es sich um zahlreiche Enkeltrickfälle, falsche Polizeibeamte oder das Vortäuschen von Notfällen. Trotz Warnhinweise seitens der Polizei gelang es den Tätern, das Vertrauen der älteren Menschen zu gewinnen. Diese händigten den Betrügern einen hohen Geldbetrag aus.
Leichter Anstieg bei sexuellen Straftaten
Fünf Vorgänge mehr, insgesamt 22 (2019: 17) waren bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung aufgefallen. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 90,9 Prozent, weil sich die Täter und Opfer in der Regel kennen. Darunter fallen beispielsweise die Straftatbestände der Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexueller Missbrauch von Kinder und unter anderem auch das Verbreiten von pornographischen Schriften. Letzteres taucht häufig schon bei Kindern und Jugendlichen auf, die mit ihren Handys pornographische Fotos weiterleiten und sich nicht bewusst sind, sich strafbar zu machen. Aktuell läuft hierzu eine Präventionskampagne der Polizei unter dem Motto „Dein Smartphone – Deine Entscheidung“. Schüler, Eltern und Lehrer sollen für einen verantwortungsvollen Umgang in den sozialen Medien damit sensibilisiert werden.
Niedrigster Wert der Straßenkriminalität seit zehn Jahren
Mit 132 Fällen bei der Straßenkriminalität weist die Statistik die niedrigste Fallzahl in zehn Jahren aus. Hierunter fallen gefährliche oder schwere Körperverletzungen sowie Sachbeschädigung auf öffentlich Straßen und Plätzen, Diebstahl aus oder an Kraftfahrzeugen und sonstige Straßendiebstähle. Vor allem die öffentlichen Sachbeschädigen fallen hier schon mit 44 Fällen und somit ein Drittel Anteil auf. Häufig lassen sich derartige Straftaten im Umfeld von Veranstaltungen feststellen. Der Rückgang könnte hier möglicherweise auch in Zusammenhang mit den zahlreichen abgesagten Veranstaltungen anlässlich der Corona-Pandemie stehen.