Mit einem E-Scooter reiste am Dienstagmorgen (16. März) ein 32-Jähriger zu seiner Gerichtsverhandlung in Hof an. Dabei stand er unter Drogen- und Alkoholeinfluss und sein Roller war nicht versichert. Dadurch wird sein Strafregister nun noch länger.
Richterin ordnet Drogentest an
Der Mann, gegen den wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und anderer Delikte verhandelt werden sollte, machte kurz vor 10:00 Uhr auf die Beschäftigten der Justiz einen äußerst benebelten Eindruck. Daher rief die vorsitzende Richterin die Polizeiinspektion Hof an, um bei ihm einen Drogentest durchführen zu lassen. Sie ahnte aber nicht, dass von dort bereits eine Streife zum Gerichtsgebäude unterwegs war. Ein als Zeuge geladener Beamter hatte den Mann auf seinem E-Scooter ohne Versicherungskennzeichen anreisen sehen und seine Kollegen darüber informiert.
Test reagiert auf mehrere Substanzen
Auf Amphetamin, Cannabis und Alkohol positiv reagierende Tests bestätigten die Vermutung der Richterin. Sie unterbrach die Verhandlung um den Polizisten die Durchführung einer Blutentnahme im Krankenhaus zu ermöglichen. Diese leiteten ein Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie einer Drogenfahrt ein und lieferten ihn nach Abschluss der Sachbearbeitung wieder im Gerichtssaal ab.
Trotz Strafe fährt Angeklagter weiter ohne Kennzeichen
Daraufhin konnte endlich mit der Verhandlung, die später für den Mann mit einer Freiheitsstrafe endete, begonnen werden. Ausdrücklich wiesen ihn die Richterin und auch sein Rechtsanwalt darauf hin, dass er mit seinem Roller ohne Kennzeichen und in seinem Zustand nicht mehr fahren darf. Dass diese gut gemeinten Ratschläge nicht fruchteten, stellte sich am Abend heraus. Zivilbeamte sahen den 32-Jährigen, als er mit seinem E-Scooter quer über die Ernst-Reuter-Straße fuhr. Nun musste er die gleiche Prozedur samt Blutentnahme erneut über sich ergehen lassen. Erst jetzt zeigte er sich einsichtig und trat seine Heimreise nach Sachsen mit dem Zug an.