Nach rund 14 Jahren an der Spitze hat Hans-Peter Friedrich den Vorsitz der oberfränkischen CSU abgegeben. Der Wechsel wurde zur Richtungsentscheidung. Beim Bezirksparteitag am Samstag (28. Juni) in der Frankenhalle Naila lieferten sich zwei prominente Köpfe der Partei ein spannendes Duell.
Kampfkandidatur am heißen Samstag
Staatssekretär Martin Schöffel trat gegen die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner an – eine Kampfkandidatur im sommerlich heißen Naila (Landkreis Hof), wie sie die CSU in Oberfranken seit Jahren nicht erlebt hatte. TVO berichtete vorab!
Schöffel erhält 55,3 Prozent der Stimmen
Im Beisein von Ministerpräsident Markus Söder, der mit Spannung auf das Ergebnis blickte, setzten die stimmberechtigten Delegierten ihn nach vorn: Martin Schöffel wurde mit 55,3 Prozent (73 Stimmen von 132 Stimmzetteln) zum neuen Bezirksvorsitzenden gewählt und übernimmt damit das politische Erbe von Friedrich, der den Bezirksverband rund 14 Jahre lang führte. Zeulner erhielt 59 Stimmen. Das Ergebnis gilt parteiintern auch als Vertrauensbeweis für den Kurs der bayerischen Staatsregierung.
Enges Duell zwischen Schöffel und Zeulner
Der 48-jährige Schöffel, Landtagsabgeordneter und Staatssekretär im Bayerischen Finanzministerium, konnte mit Verwaltungserfahrung, Bodenständigkeit und enger Verankerung in der Region punkten. Herausforderin Zeulner – als profilierte Bundestagsabgeordnete und gesundheitspolitische Stimme bekannt – hatte bis zuletzt viele Unterstützerinnen und Unterstützer hinter sich und sorgte für ein demokratisches Kräftemessen.
Auch ein Stimmungsbarometer an der CSU-Basis
Die Wahl ist nicht nur ein personeller Umbruch, sondern auch ein Stimmungsbarometer für die CSU-Basis in Oberfranken. Mit Schöffel übernimmt ein Vertreter der Staatsregierung das Ruder – in einer Zeit, in der Parteibindung, regionale Identität und inhaltliche Neuausrichtung immer stärker diskutiert werden.