Mitten in der Nacht wollten Telefonbetrüger Geld bei einer 73 Jahre alten Frau aus Kulmbach abholen. Die Frau durchschaute die Betrugsmasche und alarmierte mit ihrem Mann die Polizei. Zwei Männer konnten dadurch schnell festgenommen werden. Ein Richter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth Haftbefehle gegen die Tatverdächtigen.
Sohn soll tödlichen Unfall verursacht haben
Nach bisherigen Erkenntnissen gaben sich die Telefonbetrüger am Dienstag (23. September) als Polizisten aus und behaupteten, der Sohn der Seniorin habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um eine angebliche Haft abzuwenden, solle sofort eine „Kaution“ gezahlt werden. Auffällig an der Tatausführung: Die Täter wiesen die Frau an, sich einen Wecker auf 02:00 Uhr nachts zu stellen. Die Beamten der Kriminalpolizei Bayreuth vermuten, dass die Geldabholer noch gar nicht in Oberfranken waren.
Bargeld soll vor Haustür deponiert werden
Die 73-Jährige sollte einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag vor ihrer Haustür deponieren. Kurz nach 03:00 Uhr hörte das Ehepaar wie ein Mann vor der Haustür telefonierte und sich darüber beschwerte, dass „kein Geld unter dem Stein“ läge. Anschließend klingelte der Mann Sturm. Die Bewohner öffneten nicht, sondern beobachteten den Mann, wie er ohne Beute wegging.
Ehepaar beobachtet Abholer
Unmittelbar danach kontrollierten Einsatzkräfte der Polizei Kulmbach ein Fahrzeug mit Mannheimer Zulassung. Im Fahrzeug saßen ein 41-jähriger Fahrer und ein 35-jähriger Beifahrer. Die Kriminalpolizei Bayreuth übernahm die weiteren Ermittlungen. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse, maßgeblich gestützt auf die präzisen Angaben von Zeugen, erhärtete sich der Verdacht, dass es sich bei den kontrollierten Männern um mutmaßliche Geldabholer handelt.
Untersuchungshaftbefehl erlassen
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth wurden beide Tatverdächtige am Mittwoch (24. September) einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ jeweils Untersuchungshaftbefehl. Zudem prüft die Kriminalpolizei Bayreuth in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Bayreuth, ob die beiden Tatverdächtigen für weitere Fälle verantwortlich sind.