Mit zwei Migranten im Alter von 17 Jahren ertappten Fahnder der Bundespolizei am Mittwoch (18. November) auf der Autobahn A93 bei Marktredwitz (Landkreis Wunsiedel) einen Schleuser. Die beiden Syrer legten zuvor eine wahre Odyssee durch halb Europa hin. Das Jugendamt kümmert sich nun um die beiden jungen Männer.
Migranten auf dem Weg nach Berlin
Die Beamten aus Selb kontrollierten am gestrigen Nachmittag die Insassen eines Pkw auf der A93, der in Richtung Norden unterwegs war. Dabei stellten sie die zwei Syrer ohne erforderliche Reisedokumente fest. Die Ermittlungen ergaben, dass der Fahrer mit den illegal eingereisten 17-Jährigen auf dem Weg nach Berlin war.
Syrer zahlen jeweils hohe Summen für ihre Schleusung
Laut Bundespolizei hatten sich die beiden 17-Jährigen bereits im August über eine Schleuserorganisation in Syrien auf den Weg gemacht. Mit Autos, auf Booten, auf Lkw-Ladeflächen und durch tagelange Fußmärsche gelangten sie über die Türkei nach Griechenland und von dort über Albanien und dem Kosovo nach Serbien. Über Rumänien, die Slowakei und Tschechien gelangten sie schließlich nach Deutschland. Hier wurden die beiden jungen Männer von dem Fahrer aufgegriffen und sollten nach Berlin und Schweden gebracht werden. Jeweils über 8.000 Euro zahlten die 17-Jährigen laut Polizei an die Schleuserbande. Um die hohen Geldsummen zu finanzieren, wurden dem Bericht nach von den Eltern in Syrien Grundstücke verkauft.
17-Jährige werden dem Jugendamt übergeben
Die beiden Migranten wurden von der Bundespolizei an das zuständige Jugendamt übergeben. Der 30-jährige syrische Schleuser, der mit einem deutschem Aufenthaltstitel ausgestattet ist, muss sich wegen Einschleusens von Ausländern verantworten.