Nach einer Serie von 17 BMW-Diebstählen Ende 2020 in Oberfranken konnten Kriminalbeamte aus Oberfranken und Sachsen Anfang Mai einen Umschlagplatz für Autoschieber aufzudecken. Am gestrigen Montag (10. Mai) erfolgte der Zugriff. Sieben Personen wurden festgenommen.
Ermittlungen führen nach Waldheim-Heyda
Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen gerieten die mutmaßlichen Autoschieber in das Visier der oberfränkischen Polizei. Spuren der Tatverdächtigen führten zu einem abgelegenen Betriebsgelände an der Bundesstraße B169, nahe Waldheim-Heyda im Landkreis Mittelsachsen.
Autoschieber-Werkstatt ausgehoben
Bei einer gemeinsamen Polizeiaktion gelang es den Beamten in einer konzertierten Durchsuchung die Autoschieber-Werkstatt am Montag (10. Mai) auszuheben. Die Lagerhalle entpuppte sich dabei als Umschlagplatz für BMW-Fahrzeugteile. Die zuvor gestohlenen, hochpreisigen Autos wurden dort offensichtlich für den Fahrzeugmarkt fein säuberlich auseinander gebaut. Bereits kurz nach Beginn der Durchsuchung bewahrheitete sich die Annahme der Ermittler. In mehreren Hallen fanden sich ein jüngst in Paderborn (Nordrhein-Westfalen) gestohlener BMW X5 und Unmengen an demontierten BMW-Fahrzeugteilen.
Sieben Festnahmen am Montag
Zudem wurden drei Tatverdächtige aus Osteuropa im Alter von 27 und 37 Jahren lauf dem Gelände vorläufig festgenommen. Nahezu zeitgleich zu den Durchsuchungsmaßnahmen stoppten Zivilbeamte im Döbelner Ortsteil Neudorf auf der Bundesstraße B169 den deutschen Fahrer (60) eines Audi sowie einen Volvo, in dem sich drei Männer (24, 32 und 33 Jahre) aus Osteuropa befanden. Auch bei ihnen klickten die Handschellen.
Sechs Osteuropäer kommen vor einen Ermittlungsrichter
Während man den 60-Jährigen am Dienstagmorgen (11. Mai) wieder aus der Haft entließ, werden die übrigen sechs Tatverdächtigen derzeit am Amtsgericht Chemnitz vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft sieht bei ihnen eine Untersuchungshaft begründet, worüber nun ein Ermittlungsrichter befinden muss. Ungeachtet dessen, dass sich der 60-jährige Deutsche wieder auf freiem Fuß ist, wird auch gegen ihn weiter ermittelt.
Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an
Im Ergebnis der aufgefundenen Fahrzeugteile konnte man bereits feststellen, dass mindestens sieben gestohlene BMW auf dem Betriebsgelände in der Vergangenheit zerlegt wurden. Die tatsächliche Anzahl der dort demontierten BMW könnte laut den Ermittlern jedoch um ein Vielfaches höher sein. Ob auch die in Oberfranken entwendeten BMW in Sachsen zerlegt und anschließend in Einzelteilen in das osteuropäische Ausland transportiert wurden, wird derzeit von von der Kriminalpolizei ermittelt.