Di., 30.10.2018 , 11:19 Uhr

Oberfranken/Unterfranken: Bankräuber nach 17 Jahren gefasst!

Mutmaßlicher Täter kurz vor Verjährung verhaftet

Was lange währt, wird endlich gut. Nach 17 Jahren konnten nun augenscheinlich drei Banküberfälle in Oberfranken und Unterfranken aufgeklärt werden. Seit Mitte Oktober befindet sich ein 51-Jähriger in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, in den Jahren 2001 und 2002 insgesamt drei Raubüberfälle begangen zu haben. Aufgrund fortgeschrittener Kriminaltechnik sowie umfangreicher Ermittlungen der Kripo Schweinfurt und der Staatsanwaltschaft Bamberg hat sich der gebürtige Oberfranke als dringend Tatverdächtiger herauskristallisiert. Raub verjährt erst nach 20 Jahren. 

Statement des Pressesprechers Björn Schmitt

Raubüberfall im Landkreis Lichtenfels

Die erste Tat in diesem Zusammenhang ereignete sich am Abend des 28. September 2001 in einer Bankfiliale im Raum Bad Staffelstein (Landkreis Lichtenfels). Der Täter betrat die Zweigstelle Uetzing gegen 17:30 Uhr, bedrohte die Bankangestellten mit einer Schusswaffe und ließ sich in der Folge mehr als 16.000 DM aus einem Tresor aushändigen. Dem Räuber gelang es, samt Beute unerkannt zu entkommen.

Bank im Landkreis Haßberge überfallen

Am 10. Dezember 2001 schlug vermutlich derselbe Täter erneut zu – diesmal im Knetzgauer Ortsteil Oberschwappach (Landkreis Haßberge). Auch in diesem Fall forderte der Bankräuber unter Vorhalt einer Schusswaffe die Herausgabe von Bargeld. Die Bankangestellte glaubte jedoch an einen Scherz und ging nicht auf die Forderung ein. Der Täter brach sein Vorhaben daraufhin ab und machte sich ohne Beute aus dem Staub.

Letzter Überfall im Landkreis Bamberg

Der dritte und letzte Banküberfall ereignete sich wieder in Oberfranken. Am Mittag des 7. Januar 2002 wollte eine Angestellte ihre Bankfiliale in Trunstadt (Landkreis Bamberg) öffnen, als sie im Vorraum von einem maskierten Mann überrascht wurde. Der Täter bedrohte die Frau mit einer Pistole. Als die Zeugin die Waffe erkannte, rannte sie sofort auf die Straße. Der Maskierte türmte – wieder ohne Beute – zu Fuß in Richtung Ortsmitte. Dort verlor sich seine Spur.

Festnahme in Berlin

Nach weiteren umfangreichen Ermittlungen gelang es den Beamten der Kripo Schweinfurt, den Gesuchten in der Bundeshauptstadt Berlin zu lokalisieren. Im weiteren Verlauf konnten dem Beschuldigten Spuren zweifelsfrei zugeordnet werden, die bei den Taten in Bad Staffelstein und Trunstadt gesichert worden waren. Somit erhärtete sich der Verdacht, dass der 51-Jährige für alle drei Fälle in Unter- und Oberfranken verantwortlich ist.

Bankräuber gesteht Taten 

Aufgrund der neuen Erkenntnisse erwirkte die Staatsanwaltschaft Bamberg einen Haftbefehl gegen den dringend Tatverdächtigen. Der Vollzug erfolgte am 16. Oktober 2018 in Berlin durch die dortigen Behörden. Der 51-Jährige hat inzwischen alle drei Taten vollumfänglich eingeräumt. Er befindet sich nun wegen des dringenden Verdachts der vollendeten bzw. der zweifachen versuchten schweren räuberischen Erpressung in Untersuchungshaft. 

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