Im Rahmen der aktuellen Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie fand am Donnerstag eine Kundgebung der IG Metall auf dem Bamberger Maxplatz statt. Aufgrund der mit der Corona-Pandemie verbundenen Beschränkungen durften nur 200 Personen (mit Maske und Abstand) daran teilnehmen. Die IG Metall fordert im Rahmen der Tarifrunde unter anderem verbindliche Regelungen zur Beschäftigungssicherung sowie eine Steigerung der Entgelte von 4 Prozent.
Es gab seit 2018 keine Erhöhung der Entgelte mehr. Wir haben in der Tarifrunde letztes Jahr einen großen Schritt auf die Arbeitgeber zugemacht und eine Null-Runde vereinbart. Das werden wir dieses Jahr sicherlich nicht tun!
(Mario Gutmann, Betriebsratsvorsitzende von Bosch in Bamberg)
In den verschiedenen Redebeiträgen machten sich die Gewerkschaftler für die Themen Beschäftigungssicherung und Gestaltung der Transformation stark. Die neue 2. Bevollmächtigte der IG Metall Bamberg, Andrea Sicker, sagte hierzu:
In unserer Region sind knapp 20.000 Menschen in der Metall- und Elektroindustrie beschäftigt, unsere Industrie ist Grundlage für Wohlstand und Kaufkraft. Die Arbeitgeber müssen hier ihrer Verantwortung gerecht werden. Wir brauchen auch in Zukunft gute und sichere Arbeitsplätze in der Region!
(Andrea Sicker, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Bamberg)
Die Tarifverhandlungen laufen seit November 2020. Bislang gab es vier Verhandlungsrunden. Nach der letzten Verhandlung am 26. Februar gingen Arbeitgeber und IG Metall ergebnislos und ohne neuen Verhandlungstermin auseinander. Martin Feder, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bamberg sagte hierzu:
Die Arbeitgeber bieten nichts an, sie bewegen sich null. ... Die Arbeitgeber behaupten wir seien hilflos. Wir zeigen jetzt in den Warnstreikwellen bis Ende März wie ´hilflos´ wir sind.
(Martin Feder, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bamberg)
Laut der bayerischen IG Metall beteiligen sich am Donnerstag (04. März) bayernweit 38 Betriebe an den Warnstreik-Aktionen der Gewerkschaft in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Kundgebungen unter Einhaltung der Corona-Schutzbestimmungen finden in Schweinfurt, Bamberg, Alzenau und Weilheim statt. Unter anderem treffen sich um 11:00 Uhr auf dem Maxplatz in Bamberg die Metaller aus elf Betrieben zu einer gemeinsamen Kundgebung.
Aktionen in Oberfranken
Die die bayerische IG Metall am Nachmittag mitteilte, beteiligten sich bis zum Mittag 4.120 Beschäftigte aus 15 Betrieben an den bayerischen Warnstreiks in der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie. Bei Schaeffler in Schweinfurt fand am Morgen eine Kundgebung mit 1.000 Teilnehmern statt. Auch in Oberfranken kam es zu Warnstreiks. Bei KSB im oberfränkischen Pegnitz hatten bis zum Mittag 530 Beschäftigte früher ihre Arbeit beendet, bei Waldrich in Coburg waren es 230 Beschäftigte.
Die Beschäftigten kämpfen für sichere Arbeitsplätze, für ihre Zukunft und für stabile Einkommen. Wie ernst sie es meinen, beweisen sie mit den Warnstreiks.
(Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern)
Mit Schwerpunkten in Oberfranken und Niederbayern gehen am heutigen Mittwoch in insgesamt 16 Betrieben die Warnstreiks in Bayern in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie weiter. In den betroffenen Betrieben beenden laut Gewerkschaft sämtliche Schichten ihre Arbeit früher. Im BMW-Werk 2.1 in Dingolfing gab es eine 00:00-Uhr-Aktion. Bei Schaeffler in Schweinfurt und Eltmann gibt es Kundgebungen. Auch in Schwaben, Oberbayern und der Oberpfalz finden Warnstreiks statt.
Nach vier Verhandlungsrunden beharren die Arbeitgeber immer noch auf einer Nullrunde für 2021 und greifen die Tarifstandards an. Die Antwort der Beschäftigten heißt: Warnstreiks.
(Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern)
Warrnstreiks in Oberfranken am Mittwoch bei folgenden Unternehmen:
Über 160 Beschäftigte nahmen am Dienstag (02. März) in Oberfranken am Warnstreikauftakt der IG Metall teil. Betroffen waren die Firma FTE in Ebern (Landkreis Bamberg) und Klubert und Schmidt in Pottenstein (Landkreis Bayreuth). Laut Gewerkschaft wurden die Schichtarbeiter aufgerufen, bei der Aktion „Frühschluss“, eine Stunde früher den Arbeitsplatz zu verlassen.
Gewerkschaft fordert 4 Prozent mehr Lohn
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten 4 Prozent mehr Lohn, zudem eine Beschäftigungssicherung. Die Arbeitgeber wollen auch nach 2020 eine Nullrunde. Die Gewerkschaft hat bayernweit weitere Streikaktionen angekündigt, auch in Oberfranken!