Der Corona-Lockdown samt den verschiedenen Maßnahmen wirkten sich 2020 positiv auf das Verkehrsunfallgeschehen im Hofer Land aus. So sanken die Zahlen im Stadtgebiet und auch im Landkreis Hof auf ein Allzeittief, wie die Polizeiinspektion Hof am Donnerstag (25. Februar) mitteilte. Es gab aber auch Bereiche mit einer gegenläufigen Entwicklung.
Verkehrsunfälle reduzieren sich deutlich
Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen und Home Office während der Pandemie führten im letzten Jahr zu spürbar weniger Verkehr auf den Straßen in der Stadt und im Landkreis Hof. Damit geht, wie ebenfalls im gesamten Bundesgebiet, eine überaus positive Entwicklung des Unfallgeschehens einher. So gingen die Verkehrsunfälle im Landkreis Hof um rund 13,4 Prozent zurück, in der Saalestadt bilanzierte man sogar ein Minus von 26,3 Prozent.
Deutlich weniger Verletzte im Hofer Land
Dieser Trend schlägt sich in sämtlichen Unfallkategorien wie zum Beispiel bei Kleinunfällen oder Unfällen mit Personenschaden nieder. So gab es 2020 im Landkreis 15 Prozent und in der Stadt über 16 Prozent weniger Verletzte als noch im Jahr 2019.
Mehr Verkehrstote in 2020
Einziger Wehrmutstropfen war die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen. Diese stieg im Landkreis von zwei auf sechs und in der Stadt von null auf eins.
Jeder vierte Unfallbeteiligte im Stadtgebiet flüchtet
Analog der rückläufigen Unfallzahlen sank auch die Zahl der Unfallfluchten. Dennoch bewegt sich deren Anteil von etwa 15 Prozent (Landkreis) und 25 Prozent (Stadt) auf ähnlich hohem Niveau wie in den Vorjahren. Im Bereich der Aufklärungsquote gelang eine Steigerung auf 40 Prozent (Landkreis) sowie 44 Prozent (Stadt).
Über 1.000 Wildunfälle im Landkreis
Bei den Wildunfällen verzeichnete die Polizei im Landkreis eine gegenläufige Entwicklung. Mit 1.057 lag die Zahl knapp unter dem Vorjahreswert (1062). Da sich insgesamt weniger Unfälle ereigneten, bedeutete dies jedoch eine Steigerung des Anteils an der Gesamtunfallzahl von 36 auf 41 Prozent.
Rund 50 Alkoholunfälle in Stadt und Landkreis Hof
Mit Sorge blickt die Polizei derzeit auf die Entwicklung der Unfälle mit Alkoholeinwirkung. Ebenfalls im Gegensatz zu den abnehmenden Unfallzahlen bewegten sich die Unfallzahlen mit 25 (Stadt) und 26 (Landkreis) auf konstant hohem Niveau in 2020. Deswegen setzt die Polizei weiterhin auf Kontrollen, um Alkoholfahrer aus dem Verkehr ziehen. Im letzten Jahr betrug die Anzahl solcher Kraftfahrer im Stadtgebiet 68, im Landkreis 132.
Deutliche Zunahme bei Fahrradunfällen
Die unter anderem zunehmende Beliebtheit von E-Bikes führte zu einem generellen Zuwachs des Fahrradverkehrs. Im Landkreis schlug dies mit einer Steigerung der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern mit 41 Prozent und im Stadtgebiet mit 33 Prozent zu Buche. Neun von zehn beteiligten Radfahrern erlitten hierbei Verletzungen. Todesopfer waren nicht zu beklagen.