Di., 27.10.2020 , 14:28 Uhr

Corona-Krise in Bayern: "Verzögern wird nicht helfen, Verschleppen verschlimmert"

Morgen (28. Oktober) beraten die Länderchefs mit Bundeskanzlerin Merkel über Corona-Maßnahmen

Am Dienstag (27. Oktober) fand in München eine Sitzung des Bayerischen Kabinetts statt. Das zentrale Thema war die Corona-Pandemie. Im Anschluss gab es eine Pressekonferenz mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, Gesundheitsministerin Melanie Huml, Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Kultusminister Michael Piazolo. In dieser wurden die Ergebnisse der Sitzung vorgestellt.

Markus Söder will Trendumkehr

Am morgigen Mittwoch (28. Oktober) beraten sich die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dort wird es um Corona und die möglichen Maßnahmen gehen. Bereits am Tag zuvor fordert Markus Söder ein entschiedenes Vorgehen in der Corona-Krise. Es solle keine Placebo-Maßnahmen geben, die in zwei Wochen bereits überholt sind. Er fordert ein schnelles und strengeres Vorgehen, um die zweite Welle so kurz wie möglich zu halten. "Lieber gleich und richtig als spät und halbherzig," so Söder bei der Pressekonferenz. Konkrete Maßnahmen nennt er nicht. Söder hofft auf eine schnelle Einigung in der morgigen Minister-Konferenz.

Zudem betont Markus Söder: "Wir wollen keinen kompletten zweiten Lockdown wie im Frühjahr."

Coronakrise: Söders Plan vor Treffen mit Kanzlerin

Schulen sollen geöffnet bleiben 

Markus Söder erklärt in der Pressekonferenz, dass die Schulen und Kindertagesstätten so lange wie möglich geöffnet bleiben sollen. Schulen und Kitas werden zuletzt geschlossen und zuerst wieder geöffnet werden, sollten strengere Maßnahmen kommen. Die Bildung der Kinder und Jugendlichen sei sehr wichtig und die Schüler sollen die Pandemie nicht ausbaden müssen. Der Ministerpräsident forderte die Schulen auf, gegenüber den Schülern "größtmögliche Flexibilität" zu zeigen. Des Weiteren werden Schulleiter und einige Lehrer eine Corona-Prämie erhalten. Die Kulturszene soll ebenso finanziell unterstützt werden. 370 Millionen Euro sollen in die Kunst- und Kulturszene fließen. Zudem soll die Wirtschaft weiter unterstützt werden.

Wer wird zuerst geimpft?

Aktuell gibt es zwar noch keinen Impfstoff, jedoch hat das Bayerische Kabinett bereits eine Impfstrategie entwickelt. Risikogruppen sollen zuerst geimpft werden. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betont, dass die Impfung gegen das Coronavirus freiwillig sein wird. Außerdem werden derzeit Antigene-Schnelltests an die bayerischen Landkreise verteilt. 125.000 Schnelltests wurden bereits an 18 Landkreise vergeben.

"Es geht um den Schutz der Menschen"

Mit den steigenden Infektionszahlen gibt es auch wieder mehr Corona-Patienten in den Krankenhäusern, dies bestätigte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml in der Pressekonferenz. Aktuell sind in Bayerns Krankenhäusern 926 infizierte Patienten. Davon befinden sich 114 auf der Intensivstation. Laut der Huml seien noch rund 675 Intensivbetten in Bayern frei.

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