Mi., 31.01.2018 , 09:01 Uhr

Kulmbach: 23-Jähriger nach spektakulärer Flucht festgenommen

Sachse lieferte sich eine zweistündige Verfolgungsjagd mit der Polizei

Die Flucht eines Autofahrers vor der Polizei endete am Dienstagabend (30. Januar) in Kulmbach mit der Festnahme des Mannes. Zuvor hatte der 23-jährige Mann aus Sachsen versucht, auf der Autobahn A9 der Polizei zu entkommen. Die Beamten wollten ihn zuvor einer Kontrolle unterziehen. Inzwischen wurde am heutigen Mittwoch (31. Januar) Haftbefehl gegen den 23-Jährigen erlassen. Der Verdächtige hat nicht nur mehrere Autos beschädigt, sondern auch einen 84 Jahre alten Mann verletzt. 

UPDATE

Flüchtiger will Auto von Senior stehlen

Der Fokus der Polizisten richtete sich bei der Suche nach dem 23-Jährigen insbesondere auf das Stadtgebiet Kulmbach. Als der Polizei kurz nach 19:00 Uhr gemeldet wurde, dass ein Unbekannter in der Tilsiter Straße einen älteren Mann angegriffen hatte, um offenbar an dessen Autoschlüssel und Fahrzeug zu gelangen, war den Beamten sogleich klar, dass es sich bei dem Unbekannten um den Gesuchten handeln musste. Wie sich herausstellte, hatte dieser dem 84-Jährigen, der gerade bei seinem Auto stand, gewaltsam den Schlüssel entreißen wollen, was jedoch an dem Widerstand des Seniors scheiterte.

84-Jähriger verletzt

Bei dem Gerangel stürzte der 84-Jährige zu Boden und verletzte sich leicht. Die Tat beobachtete ein Zeuge, der dann gegenüber den kurz darauf eintreffenden Beamten auch Angaben zu der Fluchtrichtung des Gesuchten machen konnte. Dieser war weiterhin zu Fuß unterwegs und konnte dann eine kurze Strecke mit einem von ihm entwendeten Streifenfahrzeug zurücklegen, bevor er damit gegen eine Mauer sowie ein Auto stieß und sogleich davonlief.

Täter stand unter Drogen

Wie die Polizei nun mitteilte stand der Tatverdächtige aus dem Landkreis Meißen in Sachsen offenbar unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln, worauf eine Blutentnahme die Folge war. Zudem fanden die Polizisten eine Schreckschusswaffe in dem unterschlagenen Skoda, die sie anschließend sicherstellten. Auch die Sicherstellung des Führerscheines wurde von Seiten der Staatsanwaltschaft Bayreuth angeordnet. Bei der Flucht hinterließ der Mann einen Sachschaden von zirka 3.000 Euro, insbesondere drei Fahrzeuge wurden beschädigt. 

Haftbefehl erlassen

Nach Ermittlungen des Fachkommissariats der Bayreuther Kriminalpolizei erging am Mittwochnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth Haftbefehl gegen den 23-Jährigen wegen Unterschlagung, vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs in mehreren Fällen, unerlaubten Entfernens vom Unfallort, versuchten Raubes und Diebstahls

Verkehrsteilnehmer, die auf der A9, A70, B85 oder in Kulmbach aufgrund der Fahrweise des Beschuldigten mit dem silbernen Skoda Octavia gefährdet wurden, melden sich bitte bei der Kripo Bayreuth unter der Tel.-Nr. 0921/506-0.

Polizeikontrolle auf der A9 gescheitert

Gegen 18:15 Uhr geriet ein Skoda auf der A9 in das Visier einer Streifenbesatzung der Verkehrspolizei Bayreuth. Bei der Überprüfung des Mietfahrzeugs stellte sich heraus, dass der Wagen als unterschlagen im Fahndungssystem ausgewiesen war. Somit sollte der Fahrer durch mehrere Streifenbesatzungen bei Bayreuth aus dem Verkehr gezogen werden. Dieser gab allerdings Gas und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Norden weiter.

Autofahrer flüchtet über die A9 und die A70

An der Anschlussstelle Bad Berneck / Himmelkron streifte der Skoda einen Lkw, fuhr dann kurzzeitig auf der A9 in Richtung Süden und wechselte am Autobahnkreuz Bayreuth / Kulmbach auf die A70 in Richtung Bamberg. Unterdessen waren bereits zahlreiche Streifenbesatzungen sowie ein Polizeihubschrauber in die Fahndung eingebunden.

Endstation Kulmbach

An der Anschlussstelle Kulmbach / Neudrossenfeld fuhr der Mann von der A70 ab und setzte seine rücksichtslose Fahrt in Richtung Kulmbach fort und gefährdete bei riskanten Überholmanövern mehrere Verkehrsteilnehmer. Nachdem die Beamten das Fahrzeug kurzzeitig aus den Augen verloren hatten, entdeckten sie den verlassenen Skoda dann in einem Hof in der Nähe der Breslauer Straße in Kulmbach. Der Flüchtige hatte das Auto verlassen und zu Fuß das Weite gesucht.

Festnahme nach zweistündiger Flucht

Bei der Fahndung unterstützte auch die Kulmbacher Bevölkerung die Polizisten durch Hinweise auf das Fahrzeug beziehungsweise einen verdächtigen Mann, der zu Fuß unterwegs war. Kurze Zeit später konnten die Polizisten den Mann in einem Wohnhaus in der Straße „Am Rasen“ ausfindig machen. Dort nahmen ihn die Einsatzkräfte gegen 20:15 Uhr widerstandslos fest.

 

A70 Autobahn Autofahrer Festnahme Flucht Kulmbach Oberfranken TV Oberfranken TVO Unterschlagung

Das könnte Dich auch interessieren

14.11.2025 Baustelle auf der A9: Sperrung am Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach Verkehrsteilnehmer müssen sich ab Montag (17.November) am Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach auf eine veränderte Verkehrsführung einstellen. Die Überleitung der A9 von Bayreuth kommend auf die A70 muss aufgrund von Sanierungsarbeiten bis Donnerstag (20. November) zeitweise gesperrt werden. 06.11.2025 +UPDATE+ Nach irrer Verfolgungsjagd durch Oberfranken: Festgenommener Autofahrer randaliert in Klinikum Der nach einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd durch Oberfranken festgenommene Autofahrer hält die Polizei Naila weiter in Atem. Nachdem er nach seiner Gewahrsamnahme zunächst ärztliche Hilfe benötigt hatte, randalierte der Mann anschließend im Klinikum. 31.10.2025 Filmreife Flucht bei Wirsberg: 22-Jähriger rammt zwei Polizeiautos Ein 22 Jahre alter Autofahrer lieferte sich am Donnerstagabend (30. Oktober) eine filmreife Verfolgungsjagd mit der Polizei im Landkreis Kulmbach. Der junge Mann versuchte sich einer Verkehrskontrolle zu entziehen, denn die Liste seiner Vergehen war lang.  20.10.2025 Prügelei in Kulmbach artet aus: 33-Jähriger wird mit einem Eisenrohr verletzt Zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren alkoholisierten Männern kam es am Freitagnachmittag (17. Oktober) im Bereich des Einkaufszentrums "fritz" in Kulmbach. Obwohl die Polizei die Kontrahenten schnell festnehmen konnte, gingen die Aggressionen hinter den Gitterstäben weiter.