Fr, 08.11.2019 , 14:52 Uhr

Landkreis Lichtenfels / Deutschland: Behörden decken gewerbsmäßigen Betrug auf!

Gesamtschaden im mittleren sechsstelligen Bereich

Im Februar nahmen Coburger Kripobeamte in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Coburg die Ermittlungen wegen eines Betrugsverdachts auf, nachdem einer Firma aus dem Landkreis Lichtenfels mittels betrügerischer Bestellungen von Tablets durch Unbekannte ein Schaden im fünfstelligen Eurobereich entstanden war. Der Firmeninhaber befürchtete nun aufgrund eines neuen, anstehenden Auftrages, erneut Opfer zu werden.

Umfangreiche Ermittlungen der Behörden

Im Rahmen ihrer Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass die Täter mit dem Namen existenter und im Handelsregister eingetragener Firmen neue Webseiten erstellen und darin gefälschte Kontaktdaten und Rufnummern hinterlegen. Nach entsprechenden Bestellungen mit der missbrauchten Firmenidentität wurden die Waren, meist hochwertige Elektronikartikel, an Lagerplätze in Duisburg, Mönchengladbach und Düsseldorf geliefert und dort von Mittätern abgeholt.

Betrug fällt erst spät auf

Der Betrug fällt dem Opfer erst auf, wenn die echte Firma eine Rechnung für die Waren erhält, die sie gar nicht bestellt hat. Dann ist die hochpreisige Ware jedoch bereits in den Händen der Bande und die Lieferanten bleiben auf ihren Rechnungen sitzen. Mindestens einer der damals noch Unbekannten war als vermeintlicher Geschäftsführer auch telefonisch in Erscheinung getreten.

Drei tatverdächtige Rumänen festgenommen

In enger Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Düsseldorf stellten die Coburger Beamten den Verdächtigen mittels eines Testpaketes eine Falle. Bei dessen Abholung konnten die Einsatzkräfte in Düsseldorf zwei rumänische Männer festnehmen. Im Zuge der ersten Vernehmungen und Durchsuchungen folgte noch die Festnahme eines weiteren Rumänen. Die von der Staatsanwaltschaft Coburg beantragten Haftbefehle wurden von dem Haftrichter in Düsseldorf eröffnet. Anschließend wurden die Beschuldigten im Alter von 22 bis 37 Jahren von Gefängnissen in Nordrhein-Westfalen in bayerische Haftanstalten verlegt.

EKO „Lagerbox“ führt umfangreiche Ermittlungen im Bundesgebiet

Zur Bewältigung der umfangreichen Ermittlungen richteten die Behörden die Ermittlungskommission „Lagerbox“ mit sechs Beamten ein. Die Staatsanwaltschaft Coburg ermittelte in diesem Kontext auch Straftaten aus dem übrigen Bundesgebiet.

Betrugsschaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro

Bei den akribischen Ermittlungen wurde das Ausmaß der kriminellen Machenschaften deutlich. Zahlreiche Firmen im ganzen Bundesgebiet waren der professionell agierenden Bande teilweise mehrfach zum Opfer gefallen. Mit ihren Taten erbeuteten die Verdächtigen Waren im Wert von 259.000 Euro. Der Warenwert bei den versuchten Betrügereien lag bei über 200.000 Euro.

Weitere Verdächtige im Visier

Im Rahmen der aufwändigen Ermittlungen gerieten auch weitere Personen wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs in das Visier der Coburger Kriminalpolizei. Hierbei wurden den Ermittlern ganze Absatzstrukturen bekannt. Durch ihre Arbeit gelang es den Ermittlern weitere Straftaten zu verhindern sowie bereits gelieferte Beute im Wert von mehreren tausend Euro sicherzustellen.

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