Fr, 26.06.2015 , 16:01 Uhr

Supermarkt-Räuber: Bayerische Spezialeinheit nimmt Täter fest!

Der mutmaßliche Serienräuber und Mörder, nach dem seit Monaten im Bundesgebiet wegen zahlreicher Überfälle auf Supermärkte intensiv gefahndet wurde, ist gefasst. Am Donnerstagmorgen (25. Juni) nahmen Einsatzkräfte einer bayerischen Spezialeinheit den 42 Jahre alten polnischen Staatsangehörigen in Sachsen fest.

Täter trieb seit Herbst 2013 sein Unwesen

Seit Herbst 2013 trat der Unbekannte, insbesondere in Niedersachsen sowie in der Folgezeit in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und zuletzt in Oberfranken immer wieder bei Raubüberfällen auf Discounter in Erscheinung. Stets zum Ladenschluss bedrohte er die Kassiererin mit einer Schusswaffe und forderte Geld aus der Supermarktkasse.

Mann benutzt Waffe bei acht Überfällen

Im Lauf der Zeit machte der Räuber insgesamt acht Mal von seiner Waffe Gebrauch. Anfang Dezember 2014 erschoss er bei einem Überfall in Hannover einen jungen Mann und verletzte einen weiteren. Auf sein Konto gehen vermutlich insgesamt 43 Fälle, 17 Fälle gehen dank gesicherten DNA-Spuren definitiv auf sein Konto! Die Beschreibung des Räubers zeigte bei allen Überfällen große Übereinstimmungen, Auch die jeweilige Flucht zu Fuß oder mit einem Rad deckte sich.

Drei Überfälle in Juni in Oberfranken

Anfang Juni führte der Weg des Verbrechers nach Oberfranken. Am 3. Juni überfiel er einen Lidl-Markt in Hof, wobei er auch Schüsse in Richtung der Kasse abgab und anschließend ohne Beute flüchtete. Am 10.06. überfiel der Mann einen Lidl-Markt in Kulmbach, tags darauf einen Netto-Discounter in Pegnitz (Landkreis Bayreuth). Dabei erbeutete der Täter insgesamt über 1.000 Euro Bargeld. Trotz sofort eingeleiteter, umfangreicher Fahndungsmaßnahmen, blieb die Suche nach ihm ohne Erfolg.

Ermittler in Oberfranken und Niedersachsen mit umfassenden Fahndungsmaßnahmen

An den drei oberfränkischen Tatorten führte die Kripo umfassende Befragungen und Spurensicherungsmaßnahmen durch. Bei den Ermittlungen erkannten die Ermittler Parallelen zu dem gesuchten Raubmörder. Daraufhin intensivierte sich die Zusammenarbeit der oberfränkischen Ermittler mit denen aus Hannover. Die Beamten arbeiteten in enger Abstimmung mit den Staatsanwaltschaften Bayreuth und Hof mit Hochdruck an der Identifizierung des Räubers und der Aufklärung der drei Überfälle.

Medien in Oberfranken unterstützten die Einsatzkräfte bei der Fahndung

Auch die Bevölkerung wurde wiederholt um die Hilfe bei der Fahndung nach dem flüchtigen Raubmörder gebeten und vor einer Kontaktaufnahme mit dem bewaffneten Täter gewarnt. Insbesondere die Medien in Oberfranken unterstützten die Arbeit der Polizei und der Staatsanwaltschaften vor allem durch zeitnahe, aktuelle Berichterstattungen und wiederholte Fahndungsaufrufe. Mitte Juni lag den Ermittlern das Ergebnis der an den Tatorten gesicherten DNA-Spuren vor. Dieses bestätigte die Vermutung, dass es sich bei dem Räuber in Oberfranken um ein und denselben Mann sowie um den gewalttätigen, bundesweit gesuchten Serientäter handelt.

Bayerische Spezialeinheit fasst den Polen auf der A4

Umfassende operative Maßnahmen kamen bei der Fahndung nach dem Verbrecher zum Einsatz und führten die Ermittler mehrerer Bundesländer auf die Spur des flüchtigen Tatverdächtigen. Aufgrund der Gefährlichkeit des Räubers nahmen ihn Beamte einer bayerischen Spezialeinheit am Rastplatz „Dresdner Tor Nord“ an der Autobahn A4 in seinem BMW fest.

Bayreuther Spurensicherungsspezialisten sichern wichtige Beweismittel

Für die intensive Durchsuchung und Spurensicherung an und in dem Wagen, kamen speziell Bayreuther Kripobeamte vor Ort nach Sachsen. Neben zahlreichen Beweismitteln fanden sie auch eine versteckte, geladene Schusswaffe und Munition in dem Wagen auf, die sichergestellt wurden. Der Waffentyp entspricht der bei den Überfällen verwendeten Waffe.

DNA und Fingerabdrücke überführen den Verbrecher endgültig

Zudem führte ein Abgleich der Fingerabdrücke des Festgenommenen zur Übereinstimmung mit Fingerspuren, die Kripobeamte an drei Tatorten sichern konnten. Auch die DNA des Mannes stimmt mit festgestellten Spuren an insgesamt zwölf Tatorten überein.

Haftbefehl erlassen

Am 26. Mai 2015 erfolgte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hannover die Vorführung des Straftäters vor dem Ermittlungsrichter, der gegen den Räuber Haftbefehl erließ.

 



 

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