Do., 29.09.2016 , 13:14 Uhr

Wilderei bei Rehau: Belohnung nach Flussperlmuschel-Diebstahl ausgesetzt

Bayerisches Umweltministerium schaltet sich in den Fall ein

Sie wird bis zu 16 Zentimeter groß, hat eine harte Schale und verbirgt mitunter einen kleinen Schatz im Inneren. Die Rede ist von der Flussperlmuschel. Diese Muschelart ist eine Rarität, da sie in den meisten Gebieten ausgestorben ist. Nicht aber in Oberfranken. Vor allem im Bereich des Dreiländerecks Bayern-Sachsen-Tschechien ist die seltene Tierart, die bis zu 100 Jahre alt werden kann, noch zu finden. Seit Jahrzehnten werden unter anderem von Seiten des Bezirkes Oberfranken erhebliche Anstrengungen zu deren Schutz unternommen.

Umweltministerium setzt 10.000 Euro Belohnung aus

In den letzten Monaten wurden allerdings aus den Bächen bei Rehau (Landkreis Hof) rund 5.500 dieser Muscheln illegal entwendet. Jetzt hat sich das Bayerische Umweltministerium eingeschaltet und setzt eine Belohnung von 10.000 Euro auf Hinweise zu den Tätern aus.

Mehrere Tausend Muscheln illegal entnommen

Anfang September stellte man fest, das Unbekannte aus den Bächen östlich von Rehau (Landkreis Hof) zwischen Juni – August 2016 etwa 1.500 Flussperlmuscheln entnommen hatten. Wir berichteten. Vor wenigen Tagen bemerkten Experten des Wasserwirtschaftsamts Hof, dass aus demselben Gewässer weitere rund 4.000 Muscheln illegal entnommen wurden. Unser Bericht dazu. Die zuständige Polizeistation Rehau ermittelt in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hof wegen des Verdachts auf Straftaten nach dem Bundesnaturschutzgesetz und Fischwilderei. Zuletzt gab es eine Spur, da Muschelschalen bei ebay auftauchten. Wir berichteten.

Rehau: 15.000 Euro für Hinweise zum Flussperlmuschel-Diebstahl
(Aktuell-Bericht vom 29.09.16)

Umweltministerium setzt Belohnung aus

Das Bayerische Umweltministerium hat sich in diesen Fall jetzt eingeschaltet und setzt für Hinweise zur Aufklärung der möglichen Umweltstraftaten an der streng geschützten Flussperlmuschel eine Belohnung von 10.000 Euro aus.

Ulrike Scharf: "Wilderei gehört bestraft"

Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf betonte dazu am heutigen Donnerstag (29. September) in München: "Flussperlmuscheln sind vom Aussterben bedroht. Wilderei an diesen seltenen und streng geschützten Tieren muss konsequent verfolgt und bestraft werden. Wir dulden kein kriminelles Verhalten in der Natur. Die zuständigen Ermittlungsbehörden sind bereits eingeschaltet. Die Umweltverwaltung unterstützt die Arbeit der Ermittler bestmöglich. Mit der Belohnung soll die Aufklärung der Tat entscheidend voran gebracht werden."

Auch Bund Naturschutz setzt eine Prämie aus

Wie am Donnerstagnachmittag bekannt wurde, setzt auch der Bund Naturschutz eine Prämie aus, um die Täter zu ermitteln. Die Höhe beträgt 5.000 Euro. Insgesamt beträgt die Belohnung auf Hinweise somit 15.000 Euro.

Polizei hofft auf Hinweise

Die Beamten ermitteln und hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung. Die Muscheln sind wohl mit einem größeren Fahrzeug abtransportiert worden. Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, mögen sich bitte an die Polizei in Rehau unter der Nummer 09283 / 860 – 0 wenden.

Weiterführende Informationen

Rehau: Unbekannte stehlen 1.500 Flussperlmuscheln
(Aktuell-Bericht vom 13.09.16)
Rehau: Bezirk setzt Bachforellen bei Furtbächlein aus
(Aktuell-Video aus dem Mai 2016)
Belohnung Diebstahl Flussperlmuschel Hinweise Landkreis Hof Oberfranken Raub Rehau TV Oberfranken TVO Ulrike Scharf Umweltministerium Wilderei

Das könnte Dich auch interessieren

16.05.2025 Rehau: Junger Ladendieb flüchtet vom Tatort und beleidigt Polizisten Mit einem Trolley wollten am Donnerstagnachmittag (15. Mai) ein 23-Jähriger und ein 20-Jähriger Lebensmittel aus einem Supermarkt in der Unlitzstraße in Rehau (Landkreis Hof) mitgehen lassen. Nachdem die Polizei verständigt wurde, artete die Situation aus. 12.11.2025 +UPDATE+ Entlassungen bei REHAU: Unternehmen äußert sich zu den Hintergründen Nachdem am Dienstag (11. November) der geplante Stellenabbau beim Kunststoffhersteller bekannt wurde, äußert sich nun das Unternehmen auf Anfrage von TVO zu den Gründen. Knapp 100 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden, vorwiegend am Stammsitz in Rehau (Landkreis Hof). 11.11.2025 Stellenabbau: Zahlreiche Mitarbeiter von REHAU verlieren ihre Jobs Medienberichten zufolge baut der Kunststoffhersteller REHAU mit Stammsitz in Rehau (Landkreis Hof) 99 Stellen ab. Grund sei eine Umstrukturierung aus wirtschaftlichen Gründen. 03.10.2025 Rehau: 92-jährige Seniorin wird von Schockanrufern um ihr Erspartes gebracht Während im Landkreis Wunsiedel sämtliche Betrugsversuche von Schockanrufern verpufften, fiel in Rehau (Landkreis Hof) eine 92 Jahre alte Frau auf die Enkeltrickbetrüger herein. Sie übergab am Donnerstagnachmittag (02. Oktober) Bargeld und Goldmünzen im Wert von mehreren tausend Euro. Die Kriminalpolizei Hof ermittelt und sucht nach Zeugen.