Fr, 21.09.2018 , 11:45 Uhr

Fall Peggy: Mutmaßlicher Mörder nach 17 Jahren überführt?

Manuel S. hat Peggys Leiche in Rodacherbrunn vergraben haben

Die Staatsanwaltschaft Bayreuth und das Polizeipräsidium Oberfranken teilten am heutigen Freitag (21. September) in einer Pressekonferenz mit, dass der verdächtige Manuel S. gestanden hat, den Leichnam der damals neunjährigen Peggy aus Lichtenberg (Landkreis Hof) in Rodacherbrunn (Thüringen) vergraben zu haben. Er steht zudem unter Mordverdacht. Die Polizei bittet nun um Mithilfe aus der Bevölkerung.

 

Ist Manuel S. Peggys Mörder?

Manuel S. soll nach eigenen Aussagen nicht der Mörder von Peggy sein, sondern das tote Mädchen lediglich von einem Mann entgegen genommen haben. Der andere Mann habe ihn an einer Bushaltestelle in der Poststraße in Lichtenberg angehalten und dort die Leiche gegeben. Manuel S. soll noch versucht haben Peggy zu beatmen. Anschließend hat er sie in eine rote Decke gewickelt, in seinen Kofferraum gelegt und im Wald bei Rodacherbrunn vergraben. Danach habe er Jacke und Schulranzen bei sich zu Hause verbrannt.

Unbekannter soll Manuel S. angehalten haben

Über den Mann, der die Leiche übergeben haben soll, ist bislang nichts bekannt. Jedoch soll Manuel S. den Namen des Unbekannten genannt haben. In der vergangenen Woche durchsuchte die Polizei das Haus von Manuel S. im Landkreis Wunsiedel und vernahmen den Mann anschließend. (Wir berichteten.) Die Polizei bittet um Hinweise zu dem Verdächtigen Manuel S. und vor allem zu seinen goldenen Audi 80. Als Belohnung wurden 30.000 Euro ausgelobt.

Verdächtiger auf freiem Fuß

Manuel S. befindet sich aktuell auf freiem Fuß, allerdings lautete der Tatbestand gegen den 41-Jährigen auf Mord. Eine Haft setzt allerdings einen dringenden Tatverdacht voraus und dieser ist laut Polizei aktuell nicht erkennbar. Wie glaubwürdig die Aussage von Manuel S. ist, wollte man bei der Pressekonferenz nicht beantworten. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Ermittlungen dauern an

Der 41 Jahre alte Mann war bereits am Anfang der Ermittlungen im Fall Peggy ins Visier der Beamten geraten. Jedoch hatte der Mann ein Alibi, an welchem 17 Jahre lang niemand gezweifelt hatte. Die SOKO Peggy hat all die Jahre die Ermittlungen akribisch weiter geführt. Vor einigen Tagen führten diese Ermittlungen die Polizei dann auf die Spur von Manuel S. So entdeckte eine forensische Palynologin (Pollenkunde) an den sterblichen Überresten des Mädchens unterschiedliche, mikroskopisch kleine Pollen, die im weiteren Untersuchungsgang als Bestandteile von Torf identifiziert werden konnten. Hier ergab sich ein Bezug zu Pflanzarbeiten des Mannes am Tattag, die den Ermittlern bereits bekannt waren. Am Ablageort gesicherte Mikropartikel stellten sich nach der Begutachtung als Farbreste dar, wie sie in Renovierungsmüll vorkommen. Den Ermittlern war bekannt, dass der jetzt Beschuldigte damals umfangreiche Renovierungsarbeiten ausgeführt hatte.

Goldener Audi ausfindig gemacht

Weiter erzeugte die Sichtung von vorhandenen Videoaufzeichnungen aus der damaligen Sparkassenfiliale erhebliche Zweifel am bislang behaupteten Alibi des Mannes. Er war entgegen seiner bisherigen Angaben am Nachmittag des 7. Mai 2001 mit seinem Fahrzeug in Lichtenberg unterwegs. Die Ermittler konnten den goldfarbenen Audi 80 mittlerweile trotz der langen Zeit ausfindig machen und kriminaltechnisch untersuchen.   

Die Ermittler gehen derzeit von folgenden tatrelevanten Zeitpunkten am 7. Mai 2001 aus:

In diesem Zusammenhang bitten die Kriminalbeamten erneut um Mithilfe der Bevölkerung und stellen folgende Fragen:

Zeugen werden gebeten, sich mit der SOKO Peggy unter der Telefonnummer 0921/506-1414 in Verbindung zu setzen.

Pressekonferenz der Ermittler am Freitag (21.09.2018)

Fall Peggy: Pressekonferenz der Ermittler am Freitag (21.09.2018)
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