Di, 12.07.2016 , 12:57 Uhr

Fall Peggy: Neue Ermittlungsansätze nach Leichenfund

Polizei bitte um Mithilfe / 30.000 Euro Belohnung augesetzt

Die bei der Bayreuther Kripo nach dem Fund von Skelettknochen zur SOKO Peggy erweiterte Ermittlungsgruppe und die Staatsanwaltschaft Bayreuth ermitteln weiter auf Hochtouren im Fall Peggy. Die Ermittler erhoffen sich auf Grund der neuen Erkenntnisse in dem Fall der 2001 verschwundenen Peggy Knobloch weitere Hinweise, insbesondere im Zusammenhang mit dem Auffindeort nahe Nordhalben. In diesem Zusammenhang befasst sich am morgigen Mittwoch (13. Juli) auch die Sendung Aktenzeichen XY mit dem Fall.

Fall Peggy: Die heiße Spur fehlt bislang

Seit vor einer guten Woche ein Pilzsammler 15 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt Knochenreste von Peggy Knobloch gefunden hat, laufen die Ermittlungen wieder auf Hochtouren und seitdem ist auch die Hoffnung bei den Angehörigen und bei der Polizei wieder groß, dass der mysteriöse Fall nach all der Zeit doch noch vollständig aufgeklärt werden kann. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, als die Polizei heute die Presse nach Bayreuth eingeladen hat.

Fund bietet neue Ermittlungsansätze

Die Leiche von Peggy Knobloch wurde in einem Waldgebiet an der Landstraße L1095 zwischen Nordhalben in Oberfranken und Bad Lobenstein in Thüringen, konkret zwischen Nordhalben und Rodacherbrunn, etwa 1,5 Kilometer nach der Landesgrenze auf thüringischem Gebiet, aufgefunden. Die vorgefundene Situation am Fundort, die gesicherten sterblichen Überreste und die dem verschwundenen Mädchen zuzuordnenden Gegenstände, bieten in den bisher von der Staatsanwaltschaft Bayreuth geführten Ermittlungen gegen Unbekannt jetzt trotz der langen Liegezeit neue Ermittlungsansätze, insbesondere die Möglichkeit kriminaltechnischer Untersuchungen. Die Tatsache, daß das aufgefundene Skelett nicht vollständig ist erklären sich die Spezialisten derzeit mit dem Lebensraum und den Gewohnheiten von Waldtieren. Zudem fehlen Teile der Peggy Knobloch zuzuordnenden Kleidungsstücke. Auch fehlt von dem Schulranzen des Mädchens bislang jede Spur.

Ermittlungsgruppe zur SOKO erweitert

Die seit 2012 bei der Kripo Bayreuth bestehende Ermittlungsgruppe Peggy hat das Polizeipräsidium Oberfranken nach dem Fund der sterblichen Überreste zur Sonderkommission Peggy erweitert und den Chef der Kriminalpolizei Bayreuth, Kriminaloberrat Uwe Ebner, mit der Leitung beauftragt. Die Bayreuther Ermittler brachten ihre umfassenden Erkenntnisse in dem Fall noch am Tag des Auffindens in die Untersuchungen der thüringischen Kollegen mit ein. Die mittlerweile 30-köpfige SOKO hat erste Ermittlungshandlungen durchgeführt. Zwischenzeitlich werden die oberfränkischen Ermittler auch durch thüringische und aus weiteren bayerischen Polizeipräsidien stammende Kriminalbeamte unterstützt. Von Seiten der Ermittlungsbehörden werden zudem alle Möglichkeiten im Hinblick auf weiterführende Untersuchungen geprüft.

Aufwendige Ermittlungshandlungen notwendig

Im Zuge der weiteren Ermittlungsschritte befassen sich die SOKO Peggy und die Staatsanwaltschaft Bayreuth mit der Untersuchung und Auswertung der gesicherten Spuren. Hierzu wird man auch weitere Spezialisten und Gutachten beauftragen. Die neuen Ermittlungsergebnisse werden auch mit den bestehenden polizeilichen Erkenntnissen zu dem Fall abzugleichen sein.

 

SOKO bittet um Mithilfe

Der Fund der Leiche von Peggy Knobloch in dem besagten Waldstück ist nun Ausgangspunkt für weitere Ermittlungen. Hierzu bittet die SOKO um Mithilfe der Bevölkerung. Insbesondere erbitten sich die Ermittler Hinweise zu früheren Wahrnehmung im Bereich des Fundortes im Allgemeinen und auch konkret für den 7. Mai 2001. Zeitlicher Bezugspunkt in den Mai 2001 sind die umfangreichen Suchmaßnahmen nach dem verschwundenen Mädchen, die von den Medien öffentlichkeitswirksam begleitet wurden.

Auch die Historie des betroffenen Waldgebietes versucht die SOKO jetzt aufzuhellen:

Hinweise nimmt die SOKO Peggy unter der Telefonnummer 0921/506-1414 entgegen.

Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung in Höhe von 30.000 Euro ausgesetzt.

 

Knochen in Thüringen gefunden

Am 2. Juli fand ein Pilzsammler in einem Waldgebiet bei Rodacherbrunn im Landkreis Saale-Orla Knochenteile und verständigte die Polizei. Bald ergaben sich Hinweise darauf, dass es sich hierbei um die sterblichen Überreste der seit 15 Jahren vermissten Peggy aus Lichtenberg handeln könnte. Frühzeitig wurden deshalb Kriminalbeamte der bei der Kripo Bayreuth bestehenden Ermittlungsgruppe Peggy und auch die in diesem Fall ermittlungsführende Staatsanwaltschaft Bayreuth eingebunden. Die Untersuchungen der aufgefundenen Knochen bestätigten nach Auskunft der Rechtsmedizin in Jena zweifelsfrei, dass es sich um das damals 9-jährige Mädchen handelt.

 

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