Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vermeldete am Freitag (08. Januar) für den Landkreis Wunsiedel den höchsten 7-Tage-Inzidenzwert für ganz Bayern. Dieser liegt aktuell im Landkreis bei 341,3 (RKI & Landratsamt: 333,1). Vor diesem Hintergrund rechnet das Klinikum Fichtelgebirge mit den Standorten Marktredwitz und Selb damit, dass die Zahl der Corona-Erkrankungen weiter steigt. Wie das Klinikum mitteilte, werden derzeit vor Ort mehr Covid-19-Patienten betreut als in den Hochphasen der ersten Welle.
Zahlen am Klinikum Fichtelgebirge steigen weiter
Laut den Zahlen vom Freitag werden am Klinikum Fichtelgebirge 71 Patientinnen und Patienten stationär behandelt, die an Covid-19 erkrankt sind. Davon müssen aktuell acht Personen auf den Intensivstationen versorgt werden, zwei Patienten werden beamtet.
Ärzte sehen die Entwicklung mit Sorge
Ärzte, Pflegekräfte sowie die Geschäftsführung beobachten die aktuelle Entwicklung derzeit mit Sorge. Der Ärztliche Direktor, Dr. Philipp Koehl, beschreibt die Situation derzeit als angespannt. Auch Geschäftsführer Alexander Meyer warnt.
Derzeit müssen wir mit weiter steigenden Fallzahlen rechnen. … Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jetzt schon unermüdlich im Einsatz und leisten großartige Arbeit. Aktuell haben wir auch durch Quarantäne und Krankheitsfällen im Personal immer wieder Ausfälle.
(Alexander Meyer, Geschäftsführer am Klinikum Fichtelgebirge)
Patienten werden bei der Aufnahme doppelt getestet
Masken, Handschuhe und Schutzkittel sind laut Koehl derzeit in ausreichender Menge für die Beschäftigten vorhanden. Am Klinikum gilt generell eine Maskenpflicht, sobald Mitarbeiter und Patienten das Gelände betreten. Jeder Patient wird bei der Aufnahme mit einem Schnelltest getestet. Zusätzlich wird ein PCR-Test durchgeführt. Bis das Ergebnis vorliegt, verbleiben diese Patienten auf einer eigens eingerichteten Screening-Station und sind von negativ getesteten Patienten getrennt.
Besuchsrecht weiter verschärft
Zudem wurde das Besuchsrecht weiter eingegrenzt. „Derzeit können wir nur eine Begleitung von werdenden Müttern ermöglichen sowie den Besuch von Palliativpatienten“, erklärte Geschäftsführer Meyer.
Impfung von Beschäftigten
Am Klinikum Fichtelgebirge wird zudem auf die Impfung gesetzt, um die Pandemie zu beenden. Oberste Priorität haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Berufsgruppen aus den Notaufnahmen, der Anästhesie und den Corona-Stationen.
Wir haben am Dienstag mit den Impfungen begonnen. Es ist ein sehr wichtiger Schritt um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Die Schutzimpfungen der Hersteller Biontech und Pfizer erhalten alle Mitarbeiter, die es möchten. Bisher haben wir 92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft.
(Dr. Philipp Koehl, Ärztlicher Direktor)
Hintergrund: Umfangreiches Hygienekonzept am Klinikum
Am Klinikum Fichtelgebirge kommt ein umfangreiches Hygienekonzept zum Einsatz. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Corona-Patienten betreuen, tragen neben ihrer Schutzkleidung FFP2-Masken. Bei Untersuchungen, die eine erhöhte Aerosolbelastung für das Personal mit sich bringen, müssen eine FFP3-Maske und ein Gesichtsschild getragen werden. Das ist zum Beispiel bei einer Lungenspiegelung der Fall. Mitarbeiter, die während dem Dienst Symptome entwickeln, werden jederzeit im Klinikum getestet. Zudem können sich die Beschäftigten bei Bedarf, mit einem PCR-Test testen lassen. Derzeit läuft am Klinikum Fichtelgebirge eine verpflichtende Reihenuntersuchung für alle Mitarbeiter. Alle Hygieneregeln werden konstant durch eine hauseigene Hygieneabteilung überwacht. Auf allen Stationen gibt es Hygienefachkräfte, die regelmäßig geschult werden.