Do, 13.07.2017 , 18:01 Uhr

Die Gefahr lauert auch in Oberfranken: Giftiger Riesen-Bärenklau breitet sich aus!

Pflanze kann schwere Verbrennungen und allergische Reaktionen hervorrufen

Um 1900 wurde der Riesen-Bärenklau (lateinisch: Heracleum mantegazzianum) aufgrund seiner eindrucksvollen Erscheinung aus dem Kaukasus nach Mitteleuropa eingeführt. Hier sollte er als Zierpflanze zum Tragen kommen. In den letzten Jahren wird der Riesen-Bärenklau aber immer mehr zum Problem, nicht nur für die heimische Vegetation, sondern vor allem für den Menschen. Der giftige Pflanzensaft kann nämlich Hautrötungen, Verbrennungen dritten Grades sowie schwere allergische Reaktionen verursachen. Auch bei uns breitet sich die Pflanze immer mehr aus!

BUND Naturschutz warnt vor der Pflanze

Die invasive Pflanze - auch Herkulesstaude genannt - sieht auf den ersten Blick ungefährlich aus. Sie produziert allerdings phototoxisch wirkende Pflanzensäfte, die bei einer Sonneneinstrahlung Blasen, Entzündungen, Verbrennungen und schwere allergische Reaktionen hervorrufen können. Die Schwere der Reaktion hängt im Einzelfall von der Sensibilität der betroffenen Person ab. Besonders Kinder können empfindlich auf den Riesen-Bärenklau reagieren. Der BUND Naturschutz in Bayern mahnt zur Vorsicht, dass Kinder - die im Gebüsch oder im Gras spielen - aufpassen sollen, um medizinische Probleme zu vermeiden.

Gesundheitsministerin: "Eltern sollten auf Folgen hinweisen..."

Die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml warnte bereits 2015 vor der Pflanze. Die Ministerin: "Eltern sollten deshalb auf die schmerzhaften Folgen hinweisen. Unter Umständen können Hautreaktionen erst Tage später durch Sonneneinstrahlung ausgelöst werden. Bei empfindlichen Personen und Allergikern kann ein Berühren der Pflanze auch Fieber, Atemnot oder einen Kreislaufschock hervorrufen." Die Heilung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Was tun nach einer Berührung der Pflanze?

Sofern es einen Kontakt mit dem Riesen-Bärenklau gab, sollte anschließend ein schattiger Ort aufgesucht werden. Eine Sonneneinstrahlung auf die Haut gilt es auf jeden Fall zu vermeiden. Huml fügte hinzu: "Danach empfiehlt es sich, die betroffenen Hautstellen rasch mit Wasser und Seife abzuwaschen - besser noch mit Spiritus." Falls dennoch Hautreaktionen auftreten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Pflanzen werden bis zu 3,5 Meter groß

Der Riesen-Bärenklau kann bis zu 3,5 Meter groß werden, in Einzelfällen auch noch größer. Die weißen bis rosafarbenen Blütendolden erreichen einen Durchmesser von bis zu 50 Zentimeter und können jeweils bis zu 50.000 flug- und schwimmfähige Samen hervorbringen. Die Stängel der Pflanze sind oftmals purpur gefleckt, die Blätter gezackt. Die Pflanze blüht von Juni bis Oktober. Zumeist trifft man sie an Ufern, in Gebüschen sowie nähr- und stickstoffstoffreichen Wiesen an. Da die Pflanze gegenüber anderen Arten eine hohe Durchsetzungskraft besitzt, werden neue Standorte rasch besiedelt und die heimische Vegetation zurückgedrängt.

Bekämpfung der Pflanze

Zahlreiche Naturschutzbehörden haben bereits auf die Ausbreitung der Pflanze reagiert und Maßnahmen beschlossen, um dieser Herr zu werden. So gibt es Empfehlungen, den Riesen-Bärenklau vor allem in der Nähe zu Kindergärten, Schulen, Spiel- und Sportplätzen sowie entlang von Fuß- und Radwegen zu entfernen. Die Bekämpfung der Pflanze ist allerdings nicht einfach. Diese sollte nur von Fachpersonal, ausgestattet mit Schutzbrille, Schutzanzug und Arbeitshandschuhe, durchgeführt werden. Zudem sollten die Pflanzen vor der Samenreife (ab Mitte Juli) und bei bedecktem Himmel oder am Abend entfernt werden. Der Umkreis der Pflanze ist zudem mit einem Spaten abzustechen, um ein späteres Austreiben der Pflanze zu verhindern. Nach der Arbeit sollte man nicht nur sich gründlich waschen, sondern auch alle eingesetzten Gerätschaften sowie die getragene Kleidung reinigen.

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