Do., 04.01.2018 , 15:57 Uhr

Raubüberfall in Coburg: Jugendliche bei Drogendeal mit Waffe bedroht

Rauschgiftübergabe läuft aus dem Ruder

Nach umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Coburg sitzen seit Mitte Dezember 2017 insgesamt vier junge Männer im Alter von 18 bis 21 Jahren in verschiedenen Gefängnissen. Sie müssen sich unter anderem wegen einer besonders schweren räuberischen Erpressung und des Handelns mit Betäubungsmitteln vor Gericht verantworten.

Kripo kommt Drogendealern auf die Schliche

Die Kriminalbeamten des Rauschgiftkommissariats Coburg ermitteln in einem besonders brutalen Fall. Mittelpunkt der anfänglichen Untersuchungen waren zu Anfang ein damals 17-jähriger und ein 18-jähriger mutmaßlicher Drogendealer. Zwischen ihnen fand untereinander ein reger Handel mit Marihuana statt. Im Laufe der Ermittlungen kamen jedoch erschreckende Details zum Vorschein.

Drogendealer in Falle gelockt

Obwohl die jungen Männer untereinander dealten, entschloss sich der Ältere im Herbst dazu, bei einem Treffen das bestellte Rauschgift seinem Geschäftspartner mit Gewalt zu entreißen. Dafür engagierte er drei Komplizen im Alter von 19 bis 21 Jahren. Sie sollten in der Nähe des vereinbarten Übergabeortes, auf einem Feldweg bei einer Tankstelle im Landkreis Coburg, auf sein Signal warten und anschließend mit Sturmhauben maskiert das Opfer mit Hilfe einer Schreckschusswaffe und eines Schlagringes überfallen.

Überfall missglückt

Zu dem Treffen kam das auserkorene Opfer in Begleitung eines weiteren Jugendlichen. Auf das vereinbarte Zeichen näherten sich die drei maskierten Männer. Der 17-Jährige sowie sein Begleiter ergriffen die Flucht und warfen das Rauschgift weg. Ein mutmaßlicher Täter feuerte sogar einen Schuss ab, um die Flüchtenden aufzuhalten. Nachdem die Verfolger die zwei Jugendlichen stellen konnten, nutzten sie ihre Waffen, um von ihren Opfern Bargeld zu bekommen. Einer aus der Gruppe hielt daher auch die echt aussehende Soft-Air-Pistole seinem Gegenüber drohend an den Kopf. Mit einem hohen zweistelligen Geldbetrag flüchtete die Vierergruppe letztlich vom Tatort. Dies allerdings ohne ihr eigentliches Ziel, das bestellte Rauschgift, erlangt zu haben. Grund hierfür war, dass sie das weggeworfene Marihuana in der Dunkelheit nicht mehr finden konnten.

Haftbefehle erlassen

Aufgrund des sehr gewaltbereiten Vorgehens der Täter führte die Kriminalpolizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Coburg ihre Ermittlungen intensiv fort. In der Folge ergingen Mitte Dezember gegen die Komplizen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Durchsuchungs- und Haftbefehle. Im Rahmen der Durchsuchungen der Wohnungen konnten die Ermittler neben Beweismitteln auch noch andere Waffen beschlagnahmen. Die vier mutmaßlichen Räuber konnten festgenommen werden und sind mittlerweile in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten untergebracht. Dort warten sie nun auf ihren Prozess.

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