In Ebrach (Landkreis Bamberg) gelang es bislang unbekannten Betrügern am Dienstag (29. Oktober) mit dem „Enkeltrick“ von einer Seniorin (82) mehrere Zehntausend Euro zu ergaunern. Die Kripo Bamberg nahm hierzu die Ermittlungen auf und bittet um Zeugenhinweise. Die Oberfränkische Polizei warnt erneut eindringlich vor dieser Betrugsmasche.
„Enkel“ benötige Geld für Autoreparatur
Die 82-jährige Seniorin, die in einem Mehrfamilienhaus in der Emil-Kemmer-Straße wohnt, bekam kurz nach 16:15 einen Anruf. Es meldete sich ein Mann der sich als ihr Enkel ausgab. Der Unbekannte behauptete überzeugend, einen Verkehrsunfall gehabt zu haben und nun dringend 30.000 Euro für die Autoreperatur zu brauchen. Die Frau willigte ein, ihrem „Enkel“ den Geldbetrag zu leihen. Anschließend kündigte der Mann an, dass ein Freund für ihn das Geld abholen würde. Er selbst würde sich später wieder melden.
82-Jährige gibt Fremden Bargeld
Kurz vor 18:45 Uhr klingelte der Geldabholer, nahm den Stoffbeutel mit dem Bargeld wortlos entgegen und ging zu Fuß Richtung B22. Als die Seniorin am nächsten Morgen ihren tatsächlichen Enkel anrief, flog der Betrug auf.
Täterbeschreibung:
- Der Geldabholer wird als etwa 25 bis 30 Jahre alt geschätzt
- Circa 170 Zentimeter groß
- Er hatte seine Mütze tiefer ins Gesicht gezogen
Die Kripobeamten bitten um Mithilfe und fragen:
- Wem sind ab Dienstagnachmittag, bis in die Abendstunden, verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge in der Emil-Kemmer-Straße aufgefallen?
- Wer hat dort um zirka 18.45 Uhr einen verdächtigen Mann, eventuell mit einem Stoffbeutel, gesehen?
- Wer kann sonst Angaben machen, die im Zusammenhang mit dem Betrug stehen könnten?
Sachdienliche Hinweise nimmt die Kripo Bamberg unter der Telefonnummer: 0951 / 91 29 491 entgegen.
Die Oberfränkische Polizei gibt folgende wichtige Tipps:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich eine Person am Telefon als Verwandter oder Bekannter ausgibt, sich selbst nicht mit Namen meldet und Geldforderungen stellt.
- Geben Sie keine Auskunft über ihre familiären und finanziellen Verhältnisse
- Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
- Stellen Sie dem Anrufer gezielt Fragen nach seinem familiären Umfeld, beispielsweise nach dem Namen der Mutter oder dem Wohnort und bestehen Sie auf die Beantwortung.
- Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen – auch nicht, wenn sie angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten handeln.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt – Notruf: 110