An einem Betonmast in Tschechien endete am Sonntagmorgen (28. Januar) die rücksichtslose Flucht eines 28-jährigen VW-Fahrers durch Oberfranken und die Oberpfalz. Der Fahrer, der sich bei dem Aufprall leicht verletzte, wurde noch am Unfallort festgenommen.
Geisterfahrer am Sonntagmorgen auf der A93 unterwegs
Gegen 6:30 Uhr wurde die Polizei über einen Falschfahrer auf der Autobahn A93 bei Marktredwitz (Landkreis Wunsiedel) informiert. Die alarmierten Streifenbesatzungen stellten kurze Zeit später einen in Richtung Weiden fahrenden Geisterfahrer fest. Trotz Blaulicht und Anhaltesignalen der Polizisten über Lautsprecher, fuhr der Mann unbeeindruckt weiter in die falsche Richtung.
Riskantes Wendemanöver auf der Autobahn
Auf Höhe der Anschlussstelle Windischeschenbach (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) wendete der 28-Jährige und verließ die Autobahn. Trotz dieses riskanten Manövers konnten die Polizeistreifen das Fahrzeug nach kurzer Zeit wieder in das Visier nehmen. Erneut versuchte man, den Wagen anzuhalten. Der 28-jährige Tscheche flüchtete allerdings weiter in Richtung seines Heimatlandes. Daraufhin wurde die Polizei in Tschechien kontaktiert.
Tscheche rast auf besetzten Streifenwagen zu
Auf Höhe von Bärnau (Landkreis Tirschenreuth) sollte der Wagen mit Hilfe einer Straßensperre der Bundespolizei gestoppt werden. Der Flüchtige fuhr jedoch mit hoher Geschwindigkeit auf die Sperre zu. Er lenkte dabei gezielt in Richtung eines besetzten Streifenwagens. Nur durch ein Ausweichmanöver konnten sich die Bundespolizisten in letzter Sekunde in Sicherheit bringen.
Flucht nach Tschechien endete am Betonmast
Im Anschluss passierte der Mann die Grenze. Innerhalb Tschechiens beteiligten sich mehrere Streifen der örtlichen Polizei an der Verfolgung. Letztlich verlor der 28-Jährige in der Nähe von Eger (Cheb) die Kontrolle über seinen Golf. Er stieß mit dem Wagen gegen einen Strommasten und verletzte sich dabei leicht. Bei der folgenden Festnahme der tschechischen Beamten leistete der Mann einen erheblichen Widerstand.
Vielzahl von Straftaten festgestellt
Die Gründe für die Flucht des 28-Jährigen waren schnell geklärt. Das Auto war nicht zugelassen, weshalb er die deutschen Kennzeichen eines anderen Fahrzeuges angebracht hatte. Weiterhin stand der Mann bei seiner Fahrt unter Drogeneinfluss. Zudem bestand gegen den Tschechen eine Ausweisungsverfügung, weswegen er sich nicht in Deutschland hätte aufhalten dürfen.
Weitere strafbare Handlungen kommen hinzu
Der 28-Jährige muss sich nun noch wegen seinen strafbaren Handlungen bei seiner waghalsigen Flucht verantworten. Die Ermittlungen dazu übernahm auf deutscher Seite die Polizeiinspektion Marktredwitz.
Mögliche Geschädigten gesucht
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen sucht die Polizeiinspektion Marktredwitz nach Personen, die durch die rücksichtslose Flucht des 28-Jährigen gefährdet oder geschädigt wurden. Zeugen können sich unter der Telefonnummer 09231 / 96 76-0 melden.